Es ist schon wieder soweit: Draußen verlieren die Bäume ihre buntgefärbten Blätter und im Garten wird‘s immer kahler. Der Winter steht vor der Tür. Und damit auch die ersten Fröste. Zeit, den Garten winterfest zu machen und die Pflanzen vor den kalten Temperaturen sowie der Nässe zu schützen. Wir zeigen Ihnen, was vor dem Beginn der kalten Jahreszeit im Garten noch ansteht und welchen Winterschutz Ihre Pflanzen benötigen.
mulchen
Damit Ihre Gartenpflanzen gut durch den Winter kommen, empfehlen wir Ihnen, Pflanzenarten an der Grenze zur Winterhärte vorsichtshalber vor dem Frost zu schützen. Besonders wichtig ist es, dass der Wurzelbereich nicht einfriert. Dafür eignen sich verschiedene Mulchmaterialien wie der COMPO BIO Gemüse- und Hochbeetmulch torffrei oder Holzschnitzel wie der COMPO BIO Eichendekor + Unkrautbarriere, die sie auf der Erde verteilen, um die Pflanzen zu schützen. Einige Gewächse sollten darüber hinaus mit einem Gartenvlies oder Jute abgedeckt werden. Wichtig: Damit keine Triebe abbrechen, im Winter den schweren Schnee vorsichtig vom Vlies schütteln.
Bevor der Winter einkehrt, werden manche Pflanzen zurückgeschnitten. Generell gilt: Gesunde Triebe bleiben stehen, kranke werden entfernt. Lassen Sie alle Pflanzen, die nicht zwingend im Herbst zurückgeschnitten werden müssen, für die Vögel stehen. Denn diese picken liebend gern die Samen aus den vertrockneten Blüten. Außerdem sehen mit Schnee überzogene Blumen doch wunderschön aus, oder?
Hier ein Überblick über die Winterpflege der gängigsten Gartenpflanzen:
Schneiden Sie mehrjährige Stauden bodennah zurück, sobald die Blätter verwelken und sich die Säfte wieder in die Wurzeln ziehen. Die Staude hat somit im Frühjahr wieder genügend Platz für den Neuaustrieb.
Bauern-, Teller- und Kletterhortensien bilden Ihre Blüten bereits von Anfang August bis Mitte September. Deshalb die Pflanzen ausschließlich direkt nach der Blüte beschneiden. Entfernen Sie im Spätherbst nur abgestorbene Triebe. Damit die Knospen nicht verfrieren, die Pflanze mit Tannenzweigen abdecken.
Bei Rosen dagegen erfolgen die Schnittmaßnahmen erst im Frühjahr. Hier ist es jedoch unabdingbar, dass die Veredelungsstelle vor Frost geschützt ist. Dafür einfach Erde, Kompost oder Mulch um die Rose anhäufen. Hochstämmchen werden nahe der Krone veredelt. Umwickeln Sie die Krone samt des oberen Stammes mit Vlies. Die meisten Rosen sind i.d.R. winterhart. Trotzdem können Kulturrosen bei langanhaltendem Frost Schaden nehmen. Haben Sie immer die Wetterprognose für die nächsten Tage im Blick, um die Pflanzen ggf. mit einem luftdurchlässigen Winterschutz zu ummanteln.
Tatsächlich machen einigen Pflanzen tiefe Temperaturen nichts aus, Nässe aber umso mehr. Schützen Sie beispielsweise Enzian, Hauswurz, Edelweiß, Lavendel, Heiligenkraut sowie Polsternelken vor zu viel Regen mit Reisig. Bei Gräsern sammelt sich oft im Herz der Pflanze Wasser. Um dem vorzubeugen, empfehlen wir Ihnen, die Grashalme zusammenzubinden. Das Regenwasser kann an der Außenseite des „Tipis“ herunterlaufen.
Dahlienknollen sind sowohl frost- als auch feuchtigkeitsempfindlich. Vergessen Sie deshalb nicht, die Knollen aus der Erde zu nehmen und zwischen Zeitungspapier oder in einer Sandkiste im kühlen Keller zu lagern. Dort sind sie ebenfalls vor Wühlmäusen sicher.
schützen
Bei den Kübelpflanzen wird zwischen winterharten und frostempfindlichen Pflanzen unterschieden. Winterharte Gewächse können draußen stehen bleiben, sollten jedoch vor allzu harten Frösten geschützt werden.
Stellen Sie die Kübel an eine windgeschützte und regenfreie Hauswand auf eine warme Unterlage wie Styropor. Umwickeln Sie den Topf außerdem mit Jute, Kokosmatte oder Noppenfolie. Alternativ den Kübel in eine Holzkiste stellen und die Zwischenräume mit Rindenmulch füllen. Legen Sie zusätzlich um die Stämme Laub oder Reisig, damit der Kübel nicht durchfriert. Die Krone wird mit Vlies oder Jute umwickelt. Bei jungen Pflanzen muss darüber hinaus das Stämmchen geschützt werden, da sonst Frostrisse auftreten können. Sie entstehen, wenn nur eine Seite von der Sonne angestrahlt wird und der Temperaturunterschied zur Schattenseite zu hoch ist. Hierfür bietet sich neben einer Bambusmatte oder Jute auch weiße Spezialfarbe an, die das Licht reflektiert.
Kübelpflanzen, die keinen Frost vertragen, müssen wärmer gestellt werden. Ideal ist ein heller Flur, ein dunkler Keller oder ein und gut isoliertes Gewächshaus mit beispielsweise Luftpolsterfolie umwickelt.
schneiden
In verfaulten Früchten überleben gut und gerne Pilze. Wird es im Frühjahr wieder wärmer, steigt das Risiko, dass sie Blätter, Blüten und Früchte befallen. Daher raten wir Ihnen, die Fruchtmumien zum Winter abzupflücken und über den Hausmüll zu entsorgen.
Abgesehen davon kranke und abgestorbene Äste abschneiden. Der vollumfängliche Baumschnitt erfolgt jedoch erst im Februar, wenn die stärksten Fröste vorüber sind und die Pflanzensäfte über den Winter in den Stamm und die Wurzeln zurückgezogen sind.
Junge Bäume mit dünner Rinde sind besonders anfällig gegenüber Frostrissen. Diese entstehen durch hohe Temperaturunterschiede, wenn nur einseitig Sonne auf den Stamm fällt. Abhilfe schafft ein an den Baum gelehntes Brett oder weiße Schutzfarbe für Bäume, die das Sonnenlicht reflektiert.
Wenn die Temperaturen im Winter tagelang unter 5 °C liegen, kann es vorkommen, dass sich bei Sträuchern die Triebspitzen braun färben. Das ist ein Signal dafür, dass das Gewächs aufgrund des gefrorenen Bodens zu wenig Wasser aufnehmen kann. Der Strauch leidet unter Frosttrocknis. Legen Sie daher ein Schattiernetz über den Strauch.
Besitzen Sie eine Tanne als Säulenform? Dann binden Sie sie vor dem ersten Schnee unbedingt im oberen Bereich zusammen. So vermeiden Sie, dass die schwere weiße Decke sie nicht auseinander drückt.
düngen
Auch der Rasen benötigt im Herbst Ihre Zuwendung. Laub auf der Rasenfläche sollten Sie zeitnah beseitigen, damit im Frühjahr keine unschönen braunen Lücken zurückbleiben. Kleiner Tipp: Stellen Sie Ihren Rasenmäher auf die höchste Länge und saugen Sie so das Laub ganz einfach ein.
Sobald es unter 10 °C kalt wird, wächst der Rasen nicht mehr weiter. Dann ist die Zeit für den letzten Rasenschnitt gekommen. Die optimale Winterschnitthöhe liegt bei ca. 5 cm. Verwenden Sie zudem einen speziellen Herbstrasendünger mit hohem Kaliumanteil. Dieser stärkt die Grashalme und macht sie widerstandsfähiger. Damit ist Ihr Rasen optimal auf den bevorstehenden Winter vorbereitet.
anreichern
Das Gemüsebeet ist im Herbst und Winter meist kein schöner Anblick mehr. Der Großteil, mit Ausnahme einiger Wintergemüsesorten wie Grünkohl oder Mangold, ist bereits abgeerntet. Die Fläche muss jedoch nicht brachliegen bleiben. Stattdessen fördert eine Gründüngung eine aktivere Bodenstruktur. Die Bodenorganismen erhalten durch die Aussaat von z.B. Tagetes, Steinklee oder Winterroggen leicht zersetzbare Nahrung, sodass sie mobiler sind. Die Erde wird mit Humus angereichert – sehr praktisch, finden wir!
Beachten Sie, dass die Gründüngung bereits im Spätsommer ausgesät werden muss.
überwintern
Die meisten mehrjährigen Küchenkräuter aus dem Gemüsebeet sind winterhart. So können beispielsweise Minze, Thymian, Oregano oder auch Schnittlauch bedenkenlos draußen bleiben. Petersilie übersteht zwar den Winter, blüht jedoch im nächsten Frühjahr und verliert ihr Aroma. Auf die Petersilie müssen Sie trotzdem nicht verzichten, da sich Samen bilden, die Sie wieder aussäen können. Rosmarin und Salbei ist meist nicht winterhart. Decken Sie daher den Rosmarin mit Reisig ab oder stülpen Sie einen Weidenkorb darüber. Zum Salbei wird gesagt, dass das Abschneiden der Triebspitzen die Frosthärte steigert.
Auf dem Balkon überleben Kräuter den Winter nicht ohne besonderen Schutz, da die kleinen Töpfe und Kästen schnell komplett durchfrieren. Damit dies nicht passiert, umwickeln Sie die Balkonkästen mit Jute oder Luftpolsterfolie bzw. stellen Sie die Töpfe in eine große Kiste mit Laub. Anschließend auf einer warmen Unterlage aus Styropor an der Hauswand platzieren.
Unser Tipp: Im Winter verlieren die Kräuter ihr Aroma. Ernten Sie deshalb die Gewürzpflanzen im Herbst ab und trocknen oder frieren Sie sie ein. So haben Sie selbst im Winter leckere Kräuter zum Kochen parat.
Wenn Sie diese Ratschläge befolgen, sind Ihre Pflanzen gut vor eisigen Temperaturen sowie Nässe geschützt und der Garten perfekt auf den bevorstehenden Winter vorbereitet. Im Winter müssen die Schutzmaßnahmen lediglich zwischendurch kontrolliert werden.
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