Urlaubsstimmung für Balkon und Terrasse
Spanien, Italien oder vielleicht Kroatien – an welchen Urlaub müssen Sie beim Anblick von Oleander oder Drillingsblume denken? Neben einer schönen Urlaubserinnerung zieht mit mediterranen Pflanzen immer auch eine kleine Herausforderung zu Hause ein. Aber kein Grund, davor zurückzuschrecken: Wenn dem Exoten das mitteleuropäische Wetter nicht schmeckt, können Sie das mit guter Pflege wieder ausgleichen. Genau darauf bereiten wir Sie mit diesem Artikel vor. Lesen Sie alles Wichtige über die Pflege und Überwinterung mediterraner Blühpflanzenklassiker.
Auf die Pflege kommt es an
Farbenfroh ausdauernd und wunderbar üppig: In den warmen Klimaregionen Südeuropas geben mediterrane Blühpflanzen im Sommer richtig Gas. Bei uns im Garten oder auf dem Balkon sieht das Ganze meist weniger spektakulär aus und spätestens nach der ersten Überwinterung in Garage oder Keller tun sich die wärmeliebenden Pflanzen mit dem Neustart schwer. Wir haben vier beliebte Exoten ausgesucht und zeigen Ihnen, wie Sie es Ihnen auch in unseren Breitengraden so richtig gemütlich machen können.
Bougainvillea
Schneller als die Drillingsblume wächst wohl kaum eine Blühpflanze. In Südeuropa erklimmt sie innerhalb weniger Jahre Mauern oder ganze Hauswände. In Ihrem Garten sollten Sie ihr das besser nicht erlauben, denn spätestens im Oktober muss die Exotin in ihr Winterquartier passen. Die Schnellwüchsigkeit der Bougainvillea können Sie sich aber zunutze machen, indem Sie sie in Ihre Lieblingsform bringen – vom Kleinstauch bis Hochstamm mit Kugelkrone ist alles möglich.
Damit die Drillingsblume ihre charakteristische Blütenpracht entwickelt, braucht es vor allem Eines: Einen vollsonnigen, möglichst heißen Standort, an dem die Pflanze jeden Sonnenstrahl unseres mitteleuropäischen Sommers einfangen kann. So ein Plätzchen hat Ihr Garten oder Balkon nicht zu bieten? Dann wird die Blütenbildung, wenn überhaupt, sehr spärlich ausfallen und die Anschaffung einer anspruchsloseren Pflanze ist möglicherweise lohnenswerter.
Ist der perfekte Standort gefunden, gibt es noch ein paar Dinge, die Sie für ein Blütenwunder tun können:
Bougainvillea Überwintern:
In ihrer Heimat Brasilien sinken die Temperaturen nachts selten unter 20 °C und so vertragen Bougainvilleen überhaupt keinen Frost. Deshalb ist beim Ein- beziehungsweise Auswintern große Vorsicht geboten. Leben Sie in einer milderen Klimaregion, sollte die Kübelpflanze etwa ab der zweiten Oktoberhälfte vor den ersten Nachtfrösten in Sicherheit gebracht werden – auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt noch Blüten trägt. Beim Ausräumen im Frühjahr gilt: besser noch eine Woche länger warten und nichts riskieren. In manchen Regionen kann das bedeuten, dass Sie damit bis nach den Eisheiligen Mitte Mai warten müssen. In der Regel ist es aber schon ab Mitte April möglich, Ihrer Drillingsblume zumindest tagsüber wieder ein paar Sonnenstunden zu gönnen.
Also ab in den Keller? Leider nein, denn auch was ihr Winterquartier betrifft, hat die Exotin gewisse Ansprüche. Hell muss es sein und die Temperaturen sollten 10 °C nicht unterschreiten. Optimal wäre also ein Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus. Auch in einem unbeheizten Flur kann die Bougainvillea den Winter überstehen, wenn man ihr eine Tageslichtlampe bereitstellt. Im Gewächshaus sollte der Topf nicht direkt auf dem kalten Steinboden stehen, also besser ein Holzbrett oder eine Styroporplatte unterlegen. Gießen Sie die Pflanze im Winterquartier immer nur so viel, dass die Erde nicht ganz austrocknet.
Nerium oleander
Der Oleander gehört sicherlich zu den beliebtesten mediterranen Kübelpflanzen. Im Vergleich zu seinen exotischen Kollegen ist er relativ pflegeleicht und auch gar nicht so schwer zu überwintern. Ursprünglich stammt der Strauch aus Marokko und Südspanien, entsprechend gilt auch für ihn: ohne vollsonnigen Standort keine Blütenfülle. Wind und starken Regen kennt Oleander aus seiner Heimat ebenfalls nicht – ein geschütztes Plätzchen an einer warmen Hausmauer ist optimal.
Oleander überwintern
Da Oleander immerhin bis -5 °C frosthart ist, müssen Sie bei den ersten Nachtfrösten zumindest nicht gleich in Panik verfallen. Ganz im Gegenteil: lassen Sie Ihren Oleander ruhig noch einige Wochen bei ungemütlichem Herbstwetter draußen stehen, so lange keine strengen Fröste anstehen. Durch diese Abhärtungskur wird die Pflanze nämlich widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Auf Dauer ist der mitteleuropäische Winter aber natürlich trotzdem nichts für ihn. Spätestens Ende Oktober steht für den Oleander der Umzug ins Winterquartier an. Das kann ein kalter Wintergarten oder ein unbeheiztes Gewächshaus sein. Noch empfehlenswerter ist aber die Überwinterung in einem dunklen Keller bei Temperaturen von 2 - 10 °C. Zwar müssen Sie dort damit rechnen, dass die Pflanze alle Blätter abwerfen wird, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls durch Schildläuse deutlich geringer.
Von der Temperatur im Winterquartier hängt es auch ab, wann Ihr Oleander im Frühjahr wieder frische Luft schnuppern darf. Wurde er eher kalt überwintert, kann er in der Regel schon im April wieder nach draußen gestellt werden. War es hingegen warm und hell, sodass das Gehölz möglicherweise schon erste Triebe und Blätter gebildet hat, sollten Sie den Kübel erst nach den Eisheiligen an einen geschützten Platz ins Freie bringen, denn die zarten Sprosse sind sehr frost- und sonnenempfindlich.
Dipladenia
Die Mandevilla gehört definitiv zu den pflegeleichtesten mediterranen Kübelpflanzen. Schon im Mai trägt sie ein üppiges Blütenkleid, das sie erst im Herbst wieder ablegt . Was das Farbspektrum betrifft, haben Sie die Wahl zwischen Weiß, Gelb, Rosa oder Rot – wobei die weißen Blüten der Mandevilla laxa sogar mit einem angenehmen Duft überraschen. In jedem Fall sollten Sie der Schlingpflanze eine Klettermöglichkeit bieten, denn die ist in ihrer Heimat, dem Dschungel Südamerikas, normalerweise immer vorhanden.
Licht - Um sie zu einer beeindruckenden Blüte zu animieren, braucht die Mandevilla zwar reichlich Licht, direkte Sonnenbestrahlung über mehrere Stunden bekommen den weichen Blüten aber auch nicht. So wächst die Extotin im Halbschatten ebenfalls gut, sofern es dort nur warm genug ist – Temperaturen um die 20 °C sind optimal.
Mandevilla Überwintern
Wie alle Exoten ist die Mandevilla sehr kälteempfindlich. Ab Oktober wandert der Kübel deshalb am besten in ein helles, 5 - 12 °C warmes Winterquartier. Grundsätzlich können Sie Ihre Mandevilla sogar im Haus bei Temperaturen über 20 °C überwintern, sie behält dann Blüten und Blätter und wird weiterhin so gepflegt wie im Sommer. Soll die Pflanze viele Jahre alt werden, ist diese Methode allerdings nicht zu empfehlen. Denn wenn sie keine Winterruhe einlegen kann, kostet ihr das viel Kraft, was sich langfristig negativ auf die Blühfreudigkeit auswirkt. Wir empfehlen deshalb einen kühlen Überwinterungsplatz, der viel Tageslicht zu bieten hat – ein Gewächshaus oder Wintergarten mit Temperaturen zwischen 10 und 15°C sind optimal. Im kühlen Winterquartier muss die Pflanze nur selten gegossen werden.
Lantana camara
Beim Wandelröschen stehen die Farben auf Sonnenuntergang: Rot, Orange, Gelb oder Rosa – und das in so leuchtenden Farben, dass man die Kübelpflanze schon von weitem erkennt. Das holzige Gewächs stammt aus den Regionen Südamerikas und ist daher nicht frosthart. Aber kein Grund, vor der Anschaffung zurückzuschrecken, denn die Überwinterung ist kein Kunststück. Dafür gibt sich das Wandelröschen außerdem von April bis Oktober jedes Jahr wieder größte Mühe, ihrem Gärtner mit Blütenfülle zu imponieren.
Schnitt - Besonders bei den kleinen Bäumchen mit Kugelkopf sehen es die meisten Gärtner nicht gern, wenn diese im Laufe der Saison immer mehr außer Form geraten. Denn bei guter Pflege wächst das Wandelröschen so üppig, dass es sich mit seinen langen Triefen oftmals mehr Schatten spendet als es ihm selbst gut tut. Deshalb dürfen Sie auch während der Sommermonate jederzeit beherzt zur Schere greifen und Ihre Kübelpflanze in Form schneiden. Der perfekte Zeitpunkt für den jährlichen Rückschnitt ist im Februar oder März. Dann dürfen Sie die Krone um etwa ein Drittel ihrer Trieblängen kürzen und von innen heraus gut auslichten.
Wandelröschen überwintern
Das Winterquartier für Ihr Wandelröschen sollte möglichst hell und mindestens 10 °C warm sein. Sobald die Temperaturen draußen in den einstelligen Bereich fallen, bringen Sie den Kübel in Sicherheit. Gießen Sie während der Überwinterung immer nur nach Bedarf und gerade so viel, dass die Erde nicht austrocknet.
Im Notfall ist übrigens auch eine Überwinterung im dunklen Keller notwendig. Die Temperaturen sollten die 5 °C dann jedoch nicht überschreiten und Sie müssen damit rechnen, dass die Pflanze all ihre Blätter verlieren wird. Da es für den Neustart im Frühjahr etwas länger brauchen wird, sollten Sie Ihr Wandelröschen nach dem Kelleraufenthalt bereits im Februar vorsichtig an Licht und Wärme gewöhnen.