Ameisen im Rasen sind eine unangenehme Angelegenheit und können bei starkem Befall zur Last werden. Was also tun gegen Ameisen im Rasen? Wir zeigen Ihnen, welche Ameisen in Ihrem Garten leben und wie Sie die Krabbeltierchen im Rasen erfolgreich bekämpfen: beispielsweise indem Sie sie umsiedeln, vertreiben oder – als letzte Maßnahme – beseitigen.
Ameisen und Naturschutz
Tierchen, soweit das Auge reicht. Im heimischen Garten finden allerlei Insekten ein Zuhause – so auch im Rasen. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Gartenbesitzer im Laufe der Zeit auch die Bekanntschaft mit Ameisen machen. Aber welche Ameisen gibt es alles und was gilt es zu beachten?
In unseren Gärten findet man vor allem die Schwarze Wegameise (Lasius niger) sowie die Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus). Die Schwarze Wegameise, auch Gartenameise genannt, ist die bekannteste Ameisenart in Deutschlands Gärten. Die Gelbe Wiesenameise ist eine der am weitesten verbreiteten Ameisenarten in Europa. Am wohlsten fühlt sie sich auf Wiesen und überwucherten Rasenflächen. Daneben gibt es die Rote Waldameise (Formica rufa). Die Rote Waldameise steht unter Artenschutz und darf nicht getötet werden. Bevor man Maßnahmen gegen Ameisen ergreift, sollte man deswegen immer zuerst herausfinden, um welche Ameisenart es sich handelt und ob die Hautflügler beseitigt werden dürfen.
Egal, ob fliegende Ameisen aus dem Rasen kommen, oder Sie es mit ihren kleineren roten, gelben oder braunen krabbelnden Artgenossen zu tun haben – eigentlich sind Ameisen im Garten keine Schädlinge, sondern – im Gegenteil – sogar sehr nützlich. Denn sie alle haben eines gemeinsam: Neben Aas und toten Insekten stehen auch Schädlinge auf ihrem Speiseplan. Hält sich die Größe des Ameisenvolkes, das sich bei Ihnen im Rasen niedergelassen hat, in Grenzen, kann es also durchaus Sinn ergeben, die Nützlinge einfach gewähren zu lassen.
Bei fliegenden Ameisen handelt es sich schlicht und einfach um gewöhnliche Ameisen, die gerade auf ihrem Hochzeitsflug sind, um sich zu paaren. Daher sind fliegende Ameisen besonders im Frühjahr, wenn es wärmer wird, sichtbar.
Ist der ganze Rasen allerdings voller Ameisen oder drohen Wege oder Teile der Terrasse durch Unterhöhlungen der Ameisennester abzusacken, ist es manchmal unumgänglich die Tiere zu bekämpfen beziehungsweise umzusiedeln oder zu vertreiben. Bevor wir uns den unterschiedlichen Mitteln gegen Ameisen im Rasen widmen, wollen wir aber zunächst einer bedeutenden Frage für jeden Rasenbesitzer nachgehen: Sind Ameisen im Rasen einfach nur lästig oder können Ameisen den Rasen sogar kaputt machen?
Meist sind Ameisen im Rasen für Ihren grünen Teppich ungefährlich. Fangen sie allerdings an, Nester im Rasen zu bauen und sich massenhaft zu vermehren, kann das dem Rasen schaden: Beim Graben ihres Tunnelsystems und des Ameisennestes befördern die fleißigen Tierchen Sand und Erde auf den Rasen. Dadurch entstehen zunächst runde, kleine Löcher, die von einer Sandschicht umgeben sind. Nach einiger Zeit kann auf diese Weise sogar ein richtiger Ameisenhügel entstehen. Dieser ist allerdings oft unscheinbar, da er deutlich kleiner als ein Maulwurfhügel bleibt und sogar mit Gras bewachsen sein kann. Haben Sie den Hügel dann doch entdeckt, muss die Erde mithilfe einer Harke verteilt werden. Bei frühzeitigem Eingreifen erholt sich der Rasen in der Regel gut. Hin und wieder können aber auch unschöne braune, kahle Flecken im Rasen zurückbleiben, die ausgebessert und nachgesät werden müssen. Haben Sie einen ausgesprochen großen Ameisenhügel in Ihrem Garten entdeckt, könnte es sich um hügelbauende Waldameisen handeln, die unter Naturschutz stehen.
Besonders ärgerlich ist es, wenn durch die Aktivität der Ameisen kein Bodenschluss mehr besteht. Das bedeutet, dass der Boden um die Rasenwurzeln stark gelockert ist. Dadurch können die Gräser schlechter oder im Extremfall gar kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Folglich wird der Rasen gelb und stirbt allmählich ab.
Verläuft ein Weg durch Ihren Rasen, kann es auch hier zu massiven Schäden kommen. Denn die Hohlräume unter dem Weg, die durch Nisthöhlen der Ameisen entstehen, können den Weg einsacken lassen.
Übrigens können Ameisen an Ihren weiteren Gartenpflanzen auch indirekt Schaden anrichten: Denn sie beschützen Blattläuse, da sie sich von deren süßen Honigtau ernähren. Deshalb ist ein Ameisenbefall zum Beispiel an Rosen auch oft ein Indikator für einen Blattlausbefall. Einige Ameisenarten „melken“ die Blattläuse sogar. Ein ähnliches Verhalten tritt bei Wurzelläusen auf. Wie Blattläuse sondern auch die Wurzelläuse einen süßlichen Honigtau ab, der für Ameisen eine Delikatesse ist. Wollen Sie Ameisen an Ihren Gartenpflanzen loswerden, kann es daher helfen, zunächst gegen die Läuse vorzugehen. Was Sie gegen Blattläuse unternehmen können, erfahren Sie im Artikel „Blattläuse bekämpfen: 5 Tipps gegen Blattläuse“.
Wollen Sie den Ameisen eine zweite Chance an einem anderen Ort geben, bietet sich ein Umzug des Ameisenvolks an. Auf diese Weise werden Tiere und Umwelt geschont. Dafür einfach:
Achtung: Die Umsiedlung ist nur dann erfolgreich, wenn die Königin mit ihren Arbeiterinnen umzieht! Warten Sie also lange genug und beobachten Sie falls möglich, ob die Ameisen ihre Puppen in den Blumentopf tragen. Dann können Sie normalerweise mit der Umsiedlung beginnen.
Hier finden Sie Tipps, um Ameisen vom Rasen zu vertreiben:
Grundsätzlich sollte zunächst versucht werden, die Ameisen umzusiedeln oder zu vertreiben – schließlich handelt es sich nicht um Schädlinge. Werden die kleinen Krabbeltierchen aber zur Plage und alle Versuche bleiben erfolglos, gibt es weitere Mittel, um den Tieren zu Leibe zu rücken. Beachten Sie dabei, dass einige Ameisenarten wie die Rote Waldameise unter Artenschutz stehen und es nicht erlaubt ist, Ameisen mit Pflanzenschutzmitteln zu bekämpfen. Beachten Sie stets die Gebrauchsanweisung von Pflanzenschutzmitteln und Mitteln gegen Ameisen.
Wer eine regelmäßige Routine bei der Rasenpflege beherzigt, beugt bereits der Ansiedlung von Ameisen vor. Dafür sollte der Rasen wöchentlich gemäht und ebenfalls wöchentlich intensiv gewässert werden. Außerdem ist es ratsam darauf zu achten, dass keine Krümel oder süßen Lebensmittel auf den Rasen gelangen – diese ziehen die Ameisen an. Hat eine Ameise die Nahrungsquelle gefunden, dauert es nicht lange bis ihre Artgenossen eintreffen.
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