Paprika pflanzen, pflegen und ernten
Damit bei uns Paprika so knackig und schmackhaft heranreift, wie wir sie vom Gemüsestand kennen, müssen Sie ein bisschen Zeit und Mühe investieren. Ursprünglich stammt sie aus Südamerika und hat über Spanien den Weg zu uns gefunden. Sie gedeiht besonders gut, wenn es hochsommerlich warm und sehr sonnig ist. Doch der Einsatz lohnt sich: Wussten Sie, dass Paprika zu den gesündesten Gemüsearten gehört? Sie kann mit Vitamin C sowie Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Zink aufwarten. Außerdem hilft sie, Entzündungen vorzubeugen und ist reich an Ballaststoffen. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie sich selbst mit dem leckeren Gemüse versorgen können: von der Aussaat über die Pflege bis zur Ernte.
Anbau, Sorten und Farben
Der Paprikaanbau gelingt am besten im Gewächshaus oder unter Folie – jedenfalls in den meisten Gegenden in Deutschland. Denn die Lieblingstemperatur liegt bei rund 22 bis 26 Grad. Alternativ zum Vorziehen im Gewächshaus ist ein Folientunnel möglich. Oder Sie probieren es mit der Paprika an einem sehr sonnigen und warmen Platz im Haus oder der Wohnung.
Von der Paprika gibt es verschiedenste Arten - hier geht es um den Spanischen Pfeffer. Die Art ist am verbreitesten. Und zu ihr gehören etliche Sorten: Neben der klassischen Gemüsepaprika in grün, gelb oder rot etwa auch kleine, scharfe wie Peperoni oder Jalapeño sowie Spitz- und Kirschpaprika.
Grüne Gemüsepaprika sind übrigens eigentlich unreif und ein früheres Stadium der gelben, orangen oder roten Paprika. Essen kann man die bekanntlich trotzdem. Nur schmecken sie eben etwas herber.
Von der Aussaat bis zur Ernte
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Füllen Sie Anzuchterde in einen Topf oder eine Pflanzschale und drücken Sie diese leicht an. Die Pflanzerde sollte besonders humusreich sein (wie etwa die BIO Anzucht- und Kräutererde von COMPO).
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(Wenn Sie eine vorgezogene Jungpflanze kaufen, können Sie zu Schritt 6 weiterscrollen) Der beste Zeitpunkt zur Aussaat von Samen ist der März. Säen Sie die Paprikasamen aus und bedecken Sie diese wieder leicht (nur 1-2 Millimeter dick) mit Erde. Je nach Ort ist es nun geboten, Pflanzgefäße mit Folie oder eine Haube abzudecken, um ein tropisches Klima zu erzeugen. Die Erde sollten Sie immer leicht feucht, aber nie nass halten.
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Gießen Sie die Aussaat nun vorsichtig an. Sonst schwemmt das Saatgut auf. Sie können auch eine Sprühflasche zum Befeuchten benutzen. Denken Sie auch daran, gerade im Gewächshaus immer mal wieder für etwas Fischluftzufuhr zu sorgen. Oder die Hauben über den Töpfen regelmäßig eine Zeit lang zu entfernen. Das beugt Schimmel vor.
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Wenn Sie die Paprikasamen bei genügend Sonne und rund 25 Grad keimen lassen und immer mal wieder gießen. Aber Achtung: zu viel Wasser schadet! Nach rund zwei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge.
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Rund einen Monat nach der Aussaat können Sie sich ans Vereinzeln (Fachsprache: Pikieren) der jungen, nun etwa fünf Zentimeter großen Paprikapflanzen in einzelne Pflanzgefäße machen. Die füllen Sie vorher idealerweise mit einer Bio-Gemüseerde. Dann geht es ums weitere Aufziehen – ebenfalls mit hoher Luftfeuchtigkeit, regelmäßiger Belüftung und viel Sonne.
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Ins Beet umziehen können die Paprikapflanzen bei mildem Wetter ab Ende April (ins Gewächshaus) oder ab Mitte Mai (an einen geschützten, sonnenreichen Platz in ihrem Garten). Auch hier ist weiterhin lockere, humusreiche Erde gefragt. Die einzelnen Pflanzen können Sie in einem Abstand von 40 bis 50 Zentimeter setzen. Tipp: Fügen Sie beim Umpflanzen etwas Dünger in die Erde hinzu – zum Beispiel unseren Bio-Langzeit-Tomatendünger. Bei Töpfen können Sie unsere Düngestäbchen einsetzen. Sehr große Kübel auf Balkon oder Terrasse sind eine dritte Möglichkeit. Achten Sie dann auf die Möglichkeit, diese bei zu starkem Regen oder längeren Schlechtwetterphasen unterstellen zu können.
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Ähnlich wie andere Fruchtgemüsearten braucht Paprika eine Stütze beim Wachsen – das geht zum Beispiel, wenn Sie diese mit einem Faden oder geeigneten Metallringen an einen Bambus- oder anderen Holzstab festmachen. In den wärmeren Sommermonaten können Sie noch alle zwei bis drei Wochen etwas Flüssigdünger ins Gießwasser geben. Apropos Wasser: Davon brauchen Ihre Paprikapflanzen eine ganze Menge, gerade im Sommer - und zwar direkt an den Wurzeln. Wasser auf den Blättern kann zu Pilzkrankheiten führen.
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Wenn alles geklappt hat, sind die ersten Paprikasorten ab Juli erntereif. Bei sehr späten Sorten steht erst im Frühherbst die Ernte an. Informieren Sie sich auf jeden Fall gut, was Sie von Ihrer Sorte erwarten dürfen.
Paprikapflanzen sind zwar Sonnenliebhaber und mögen hohe Temperaturen – ist es aber dauerhaft über 30 Grad warm, kann das ins Gegenteil umschlagen. Überlegen Sie also vorher gut, welcher Standort sich am besten eignet – und wo es im Sommer wie heiß werden kann. Sind Sie glückliche Besitzer:innen eines Gewächshauses, können Sie mit etwas Schatten (spezielle Schattiernetze gibt es im Handel) und geschickter Belüftung nachhelfen.
Und kann ich Paprika überwintern? Der Knackpunkt für jede/n Selbstversorger:in, wenn es um den Paprika-Vitaminkick geht: Das Überwintern ist so eine Sache. Denn hierfür brauchen Sie entweder ein beheizbares Gewächshaus oder einen wirklich hellen Raum mit mehr als 10 Grad. Im Winter braucht die Paprika nur wenig Wasser - lassen Sie diese bloß nie austrocknen. Einen Versuch ist es wert, da Paprikapflanzen zweijährig sind und nach Meinung einiger bei der zweiten Ernte deutlich mehr Ertrag bringen.
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