Ein Hochbeet verschönert nicht nur jeden Garten und so manchen Balkon, es bringt auch jede Menge Vorteile mit sich: Die Pflanzenpflege ist rückenschonend, Gemüse und Kräuter profitieren von höheren Bodentemperaturen und guter Erde. Außerdem bekommen Wühlmäuse und Schnecken von der Ernte nichts ab. Damit es oben üppig wächst, ist unten eine gute Grundlage wichtig. Hier erfahren Sie, wie ein Hochbeet aufgebaut wird.
Sie können für Ihr Hochbeet Fertigbausätze kaufen oder es selber bauen. Bevor Sie loslegen, sollten Sie allerdings den Standort festlegen. Wählen Sie am besten einen nach Nord-Süd ausgerichteten Platz aus, um die Sonne optimal einzufangen.
Für die Hochbeetumrandung liegen Europaletten gerade im Trend. Diese haben eine Höhe von 80 cm. Damit das Holz der Witterung standhält, empfehlen wir, die Latten mit einer Wetterschutzfarbe anzustreichen oder, was bei den vielen Ecken und Kanten noch einfacher ist, sie anzusprühen. Mit zwei Winkeln pro Ecke die Palletten so zusammenschrauben, dass die Oberseiten nach innen zeigen. Zwei lange Schrauben an jeder Ecke sorgen für zusätzliche Stabilität. Ganz wichtig ist es, rostfreien und engmaschigen Draht auf dem Boden zu verlegen, damit Wühlmäuse keinen Zutritt haben. Kleiden Sie den Innenraum (nicht den Boden!) anschließend mit Teichfolie aus. Das funktioniert am besten mit einem Elektrotacker. Die Folie sorgt nicht nur dafür, dass Erde und Feuchtigkeit im Beet bleiben, sondern schützt das Holz auch vor dem Verrotten.
Ihr Hochbeet arbeitet im Schichtbetrieb: Dabei wird das Füllmaterial, bestehend aus Schnittgut, Kompost und Erde, nach oben hin immer feiner. Die unterschiedlichen Strukturen des Materials durchlüften das Hochbeet und können das Gießwasser lange speichern. Ein weiterer Vorteil: dadurch, dass sich das Material im Hochbeet permanent zersetzt entsteht wärme, wodurch die Pflanzen auch in den kühleren Frühjahrs- und Herbstmonaten optimal wachsen können. Auch vor Bodenfrost sind sie in der luftigen Höhe sicher.
So wird´s gemacht
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Die unterste Schicht besteht aus Baumschnitt oder Holzschnitzeln und sorgt für eine gute Durchlüftung.
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Die in der darauf aufbauenden Schicht enthaltenen Bestandteile (Kompost, Gartenerde und Grünabfälle) ermöglichen ein aktives Bodenleben und sind wichtige Nährstofflieferanten.
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Die letzte Schicht ist die Hochbeeterde. Sie bietet den Pflanzen eine optimale Grundlage zum Anwachsen. Wenn der Füllstand durch die Verrottung sinkt, füllen Sie einfach neue Erde nach.
Als Faustregel für die Berechnung des Füllmaterials gilt: 30 % Holzschnitzel, 40 % Kompost und 30 % Hochbeeterde. Befüllen Sie das Hochbeet bis ungefähr 15 cm unter den Rand.
Da ein Hochbeet die Pflanzen besonders gut versorgt, können Sie dichter pflanzen als im Gartenbeet. Setzen Sie einfach die Sorten, die Sie am liebsten essen, berücksichtigen Sie dabei aber ihren jeweiligen Nährstoffbedarf! Starten Sie am besten mit Starkzehrern, da in dem neuen Hochbeet besonders viele Nährstoffe vorhanden sind. Hierzu zählen Tomaten, Gurken, Kohl, Kartoffeln, Zucchini oder Kürbisse. Dieses Gemüse freut sich nach einigen Wochen außerdem über eine Extraportion Dünger. Kapuzinerkresse, die ein gutes Würzkraut ist, darf sich dekorativ am Beetrand hängen lassen. Beginnen Sie mit der Aussaat von Schwachzehrern wie Bohnen, Erbsen, Salat, Radieschen, Spinat, Möhren und Lauch, sobald das erste Gemüse geerntet ist und es wieder Platz im Hochbeet gibt. Außerdem jetzt auf Wunsch Erdbeeren pflanzen.
Blumenkästen in den „Füßen“ der Paletten sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch nützlich: Die Blühpflanzen in den Kästen sind ein wahrer Bienenmagnet. Die fleißigen Tiere bestäuben sowohl Ihre Blumen als auch Nutzpflanzen. Damit steht einer ertragreichen Ernte nichts mehr im Weg.