Kompost eignet sich wunderbar als Bodenverbesserer und kann ausgereift, je nach Nährstoffgehalt, als Dünger zum Aufwerten Ihres Blumen- und Gemüsebeetes im Garten oder auf dem Balkon verwendet werden. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Komposthaufen richtig anlegen und was Sie über Kompostierung wissen sollten.
Kompostierung, auch Rotte genannt, bezeichnet einen biologischen Prozess, bei dem organisches Material aus Haus und Garten durch das Zusammenspiel von Sauerstoff, Bakterien und Mikroorganismen in Humus umgewandelt wird. So können geeignete Bio- und Gartenabfälle wie Laub oder organische Küchenabfälle nachhaltig verwertet werden. Die sogenannte Kompostmiete muss gekonnt aufgebaut und optimal gemischt werden, damit der Kompost gelingt und als Dünger im Garten verwendet werden kann. Wir haben daher im Folgenden neun Tipps für Sie zusammengefasst:
Tipp 1: Standort
Wählen Sie für Ihren Komposthaufen am besten einen windgeschützten Platz im Halbschatten Ihres Gartens. Ein sonniger Platz eignet sich nicht so gut, da der Kompost bei sommerlichen Temperaturen schnell austrocknet. Damit sich Bodenlebewesen wie Regenwürmer ansiedeln können, benötigt Ihr Kompost unbedingt direkten Erdanschluss. Setzen Sie ihn daher auf keinen Fall auf eine feste Unterlage, wie Stein oder Beton. Achten Sie bei der Auswahl des Standortes außerdem auf eine leichte und bequeme Zugänglichkeit. Und noch ein Tipp für mehr Harmonie in der Nachbarschaft: Platzieren Sie Ihren Komposthaufen besser nicht direkt an der Grundstücksgrenze.
Tipp 2: Größe & Schichten
Grundsätzlich sollte Ihr Komposthaufen eine Breite und Höhe von 1,50 m nicht überschreiten. Für die biologische Umsetzung müssen immer genügend Luft und Feuchtigkeit vorhanden sein. Zu locker aufgesetzte Komposthaufen trocknen schnell aus; zu dichte Haufen versorgen die Bodenlebewesen jedoch nicht ausreichend mit Sauerstoff. Für das richtige Verhältnis ist es also sehr wichtig, dass Sie das Kompostmaterial gut mischen. Prinzipiell gilt: Je vielseitiger die Mischung, desto wertvoller der Kompost.
Um die Kompostierung zu beschleunigen, sollten Sie alle Abfälle möglichst klein schneiden bzw. Baumschnitt und ähnliches zu häckseln. Darüber hinaus können Sie zusätzliche Nährstoffe hinzufügen. Hierfür kann zum Beispiel zwischen jede Schicht frisch aufgesetzten Kompostmaterials Schnellkomposter eingestreut und leicht untergemischt werden. Dieser hat den Vorteil, dass er biologisch aktiv und schnell wirksam ist. Schon nach sechs bis acht Wochen entsteht hochwertiger Mulchkompost.
Tipp 3: Kompost bewässern
Während der Trockenzeiten ist es sehr wichtig, den Komposthaufen zu wässern, um den Zersetzungsprozess aufrechtzuerhalten und Austrocknung zu verhindern. Mikroorganismen sind zuständig für die Zersetzung des organischen Materials. Sie benötigen die Feuchtigkeit, um aktiv zu bleiben. Auch Regenwürmer bevorzugen feuchte Bedingungen und ziehen sich bei Trockenheit zurück. Außerdem kann ein zu trockener Kompost rissig oder bröckelig werden, wodurch die Zersetzung verlangsamt wird. Durch regelmäßiges Wässern während trockener Perioden kann der optimale Feuchtigkeitsgrad von ungefähr 40 bis 60 Prozent erreicht werden.
Tipp 4: Kompostierbare Abfälle
Für den Kompost eignen sich ausschließlich Abfälle aus organischem Material. Kompostieren Sie keine Schad- oder Störstoffe. Ansonsten gelingt die Kompostierung nicht und Ihr Kompost ist für eine spätere Verwendung ungeeignet.
Zum Kompostieren geeignet sind zum Beispiel:
Durch gekochte Essensreste sowie Fleisch- und Fischreste könnten unangenehme Störenfriede wie Ratten angelockt werden. Was sonst auf dem Kompost nichts zu suchen hat, erfahren Sie im Folgenden.
Tipp 5: Nicht kompostierbare Abfälle
Einige Abfälle können Tiere wie Ratten und Schädlinge in den Garten locken oder aber die Natur schädigen. Auch Pflanzenkrankheiten und Unkräuter können sich bei falschem Kompostmaterial schnell ausbreiten.
Auf keinen Fall zum Kompostieren geeignet sind:
Tipp 6: Kompost umsetzen
Das Umsetzen des Komposthaufens ist eine wichtige Maßnahme, um den Kompost mit Sauerstoff zu versorgen. Dadurch wird die Aktivität der Mikroorganismen angeregt und die Zersetzung beschleunigt. Zudem wird das Material durchmischt, was eine gleichmäßige Verrottung fördert, und Fäulnis verhindert.
Der beste Zeitpunkt dafür ist im zeitigen Frühjahr oder im Herbst, so wird der Kompost optimal auf die nächste Gartensaison vorbereitet. Ein trockener Tag macht das Umschichten weniger aufwendig.
Tipp 7: Wann ist der Kompost reif?
Halbreif ist Kompost bei gutem Rotteverlauf in der Regel nach zwei bis drei Monaten. Er hat dann bis auf wenige grobe Bestandteile seine Faserstruktur verloren und kann nun umgeschichtet werden. Nach ungefähr 7-12 Monaten ist der Kompost reif. Das erkennen Sie daran, dass die organischen Bestandteile zu dunklem, erdig duftendem Humus geworden sind. Das Material sollte dabei vollständig zersetzt sein und keine erkennbaren Pflanzenreste mehr enthalten.
Kompostiert man mit Hilfe eines Thermokomposters, ist der Kompost schon nach wenigen Monaten fertig. Durch die Isolierung wird das Innere zu Gunsten der Mikroorganismen schön warmgehalten.
Tipp 8: Kompost ausbringen
Grundsätzlich eignet sich Kompost beziehungsweise der daraus entstehende Humus als Dünger für den gesamten Garten, da er reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium ist. Ganz besonders empfiehlt sich der Einsatz im Nutzgarten vor der Frühjahrsanpflanzung sowie unter Bäumen, Sträuchern oder Stauden. Für Pflanzen, welche saure oder kalkarme Böden bevorzugen, ist der Kompost als Dünger eher ungeeignet. Dazu gehören beispielsweise Rhododendron, Heidelbeeren, Lavendel oder Sommerheide.
Kompost wird – je nach Art der Bepflanzung und Menge der bereits zugegebenen Düngemittel – bis zu fünf Zentimeter dick ausgestreut und oberflächlich untergeharkt. Beachten Sie bei der Dosierung, dass Kompost hohe Mengen an Phosphat und Kalium enthält. COMPO BIO Hornspäne ergänzen die Nährstoffbilanz ideal.
Auch als zweite Schicht im Hochbeet ist Kompost hervorragend geeignet. So profitieren Ihre Pflanzen von entstehender Verrottungswärme und werden optimal mit Nährstoffen versorgt. Mehr über die verschiedenen Schichten und die Befüllung eines Hochbeetes erfahren Sie in unserem Artikel „Hochbeet befüllen | Schritt für Schritt“.
Tipp 9: Alternative zum Komposthaufen
Wenn ein Kompostbehälter bei Ihnen im Garten keinen Platz findet, Sie nur einen Balkon besitzen oder der Kompost unangenehm riecht, können Sie alternativ COMPO BIO Gärtnerkompost torffrei in die Erde Ihrer Beete und Kübel einarbeiten. Der BIO Kompost sorgt für eine verbesserte Durchlüftung des Bodens und Wasser kann besser gespeichert werden. Der Gärtnerkompost eignet sich ebenfalls als zweite Schicht im Hochbeet und bietet Gemüsepflanzen und Co. eine gute Grundlage an Nährstoffen.
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