Glockenblume

Die Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) umfasst rund 90 Gattungen, wobei die größte mit über 300 Arten die Gattung der Glockenblumen (Campanula) ist. Die meist sommergrünen, manchmal auch immergrünen Blumen kommen bei uns auf der Nordhalbkugel je nach Art auf Waldwiesen, Bergmatten, im Hochgebirge und an Gehölzsäumen vor. Aber auch im Garten ist die Glockenblume ein gern gesehener Gast, den Sie in Beete, Kübel oder Steingärten pflanzen können. Dank ihrer offenen Blüte dienen sie Bienen, Schmetterlingen und anderen nektarsuchenden Insekten als gute Nahrungsquelle. Es gibt sogar Bienenarten, wie die Glockenblumen-Scherenbiene, die auf Glockenblumen spezialisiert sind.

Mit ihren glocken-, röhren oder sternförmigen Blüten verschönert die Glockenblume zwischen Juni und September Wiesen und Gärten. Die Blütenfarbe variiert dabei in einem breiten Farbspektrum von strahlendem Weiß über zartes Rosa bis hin zu sattem Blau oder tiefem Lila. Welche Höhe oder Wuchsform die krautige Sommerblume erreicht, hängt ganz von der ihrer Art ab: Große Arten wie die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) oder die Doldenglockenblume (Campula lactiflora), die sich in der Regel durch einen aufrechten Wuchs auszeichnen, können Höhen zwischen 50 und 150 Zentimetern erreichen. Kleine Arten wie die Zwergglockenblume (Campanula cochleariifolia), die beliebte Polster-Glockenblume (Campanula portenschlagiana) oder die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) bleiben hingegen kompakt und werden teilweise nur zehn Zentimeter hoch. Wegen ihres niedrigen, polsterbildenen Wuchscharakters eignen sie sich auch wunderbar als Bodendecker.

Die meisten Glockenblumen sind mehrjährige Gartenstauden, die den Winter problemlos überstehen und im nächsten Frühjahr erneut austreiben. So sind beispielsweise die Kaukasus-Glockenblume (Campanula raddeana), die besonders in Steingärten eine gute Figur macht, und die beliebte Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) mehrjährig und winterhart. Einige Glockenblumenarten sind jedoch auch nur ein- oder zweijährig wie die hellblau-violette Wiesenglockenblume (Campanula patula).

Am wohlsten fühlen sich Glockenblumen an sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Der Boden sollte dabei gut durchlässig und leicht feucht sein. Einige Campanula-Arten sind zudem gute Kandidaten für die Bepflanzung von Trockenmauern oder Steingärten, wie beispielsweise die Dalmatiner Glockenblume (Campanula portenschlagiana).

Möchten Sie Glockenblumen im Kübel pflanzen, eignet sich eine nährstoffreiche Spezialerde für Balkonpflanzen wie die COMPO SANA® Balkon- und Kübelpflanzenerde wunderbar. Dank dem integrierten Spurennährstoff-Mix bleiben Ihre Glockenblumen bis zu zwölf Wochen mit Nährstoffen versorgt.

Der perfekte Zeitpunkt, um Glockenblumen auszusäen, ist zwischen April und Mai, wenn keine Frostgefahr im Boden mehr besteht. Alternativ können Sie die Glockenblumen im Herbst aussäen. Dabei sollte die Aussaat bis zu sechs Wochen vor dem ersten Frost stattfinden – so bleibt dem Samen genug Zeit, anzukommen und erste Wurzeln zu schlagen, sodass die Glockenblumen im Frühjahr bereits kräftig wachsen und Blüten bilden.

Im Frühjahr ausgesäte Exemplare zeigen – je nach Art – ihre ersten Blüten meist ab Juni und blühen den ganzen Sommer lang, teilweise bis in den September. Über die lange Blütezeit freuen sich besonders Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, die sich von dem Pflanzennektar der Campanula ernähren.

Wenn Sie Glockenblumen vorgezogen oder Jungpflanzen im Gartencenter erworben haben, pflanzen Sie diese am besten ab Mai nach den Eisheiligen in Beete oder Kübel. Die hübschen Sommerblumen machen sich außerdem toll in wilden Blumenwiesen und Steingärten.

Glockenblumen Schritt für Schritt ins Beet pflanzen:

1. Heben Sie ein Loch aus, das etwas größer als der Wurzelballen ist.
2. Setzen Sie die Jungpflanze in das Loch.
3. Füllen Sie die Lücken mit Erde auf und bedecken Sie den gesamten Wurzelballen mit Erde.
4. Drücken Sie die Pflanze gut an und bewässern Sie die Erde.

Allgemein sind Glockenblumen pflegeleichte Pflanzen, die Trockenheit besser vertragen als nasse Füße - gießen Sie Ihre Glockenblumen im Topf daher lieber regelmäßig mit wenig Wasser, anstatt ihnen viel Wasser auf einmal zu geben. Um Staunässe zu vermeiden, eignet sich ein Bimsgranulat wie das COMPO BIO GRANUPLANT ® Drainage- und Pflanzgranulat hervorragend. Als Drainageschicht in das Pflanzgefäß eingearbeitet, verhindert GRANUPLANT die Bildung von Staunässe und beugt Wurzelfäule vor. Glockenblumen, die im Blumenbeet wachsen, brauchen meist nur während längerer Trockenphasen zusätzlich Wasser.

Um Ihre Glockenblumen nachhaltig zu stärken und mit Nährstoffen zu versorgen, arbeiten Sie am besten direkt bei der Pflanzung einen rein organischen Langzeitdünger wie den COMPO BIO Universal Langzeit-Dünger mit Schafwolle in die Erde ein. Der Universaldünger versorgt Ihre Glockenblumen für bis zu fünf Monate mit allen wichtigen Nährstoffen. Die integrierte Schafwolle sorgt für eine verbesserte Wasserspeicherfähigkeit und einen lockeren Boden, auch in Trockenphasen.

Um ihre Vermehrung kümmert sich die Glockenblume ganz allein – ihre leichten Samen werden entweder vom Wind davongetragen oder von Tieren aufgesammelt und verbreitet.

Sie möchten, dass Ihre Glockenblume möglichst lange viele Blüten bildet? Durch das regelmäßige Entfernen verwelkter Blüten und Pflanzenteile stärken Sie Ihre Glockenblumen und regen sie zu einer erneuten Blüte an. So können Sie sich den ganzen Sommer über schöne Blüten freuen. Zur Überwinterung von winterharten Campanula-Arten lassen Sie die Pflanze einfach im Beet stehen und schneiden Sie sie im nächsten Frühjahr zurück. Dann treibt sie ganz von selbst neue Blüten aus.

So robust die Glockenblume auch ist, gibt es dennoch ein paar Krankheiten, die ihr zu schaffen machen können. Die Krankheit, von der Glockenblumen am häufigsten befallen werden, ist der Glockenblumen-Rost (Coleosporium campanulae). Bei einem Befall entzieht der Pilz der Pflanze wichtige Nährstoffe, die sie für ein gesundes Wachstum braucht. Wie sich Rostpilz äußert und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um den Pilz zu bekämpfen, erfahren Sie in unserem Beitrag zu Rost.