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Richtig pflanzen
Tagetes pflanzen
Tagetes, auch Studentenblume, Sammetblume beziehungsweise Samtblume, Totenblume, türkische Nelke oder englisch Marigold genannt, ist eine Gattung der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie umfasst circa 60 Arten. Besonders bekannt sind die Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta), die Niedrige Studentenblume (Tagetes patula) und die Schmalblättrige Studentenblume (Tagetes tenuifolia).
1. Tagetes erecta werden etwa einen halben bis einen Meter groß und tragen in der Regel gefüllte, gelbe oder orangefarbene Blüten. Unter den Tagetes-Erecta-Hybriden gibt es chrysanthemenartige und nelkenartige Sorten. Besonders beliebt sind die Sorten mit prächtigen, gefüllten Blütenkörben wie zum Beispiel ‘Arctic’ oder ‘Safari Tangerine’. Die Blütenbälle fallen bei Tageta erecta üppig aus und können einen Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern erreichen.
2. Tagetes patula sind mit circa 15 bis 30 Zentimetern Wuchshöhe deutlich kleiner. Die Niedrige Studentenblume kann gefüllte oder ungefüllte Blüten haben, die oft zweifarbig erstrahlen – und zwar in braunroten Tönen in Kombination mit Gelb und Orange. Ein besonderer Hingucker sind die gestreiften Tagetes dieser Art, deren Blüten abwechselnd gelb und rotbraun gefärbt sind. Die Sorten ‘Striped Marvel‘ oder ‘Jolly Jester‘ sind Beispiele von gestreiften Tagetessorten.
3. Eine kompakte Wuchsform hat auch die Tagetes tenuifolia, die bei uns auf eine Höhe von circa 20 bis 30 Zentimeter heranwächst. Sorten wie die 'Luna Orange', die einen stark verzweigten, polsterartigen Wuchs haben, eignen sich wunderbar als Bodendecker. Auch die Blüten sind vergleichsweise kleiner. Sie haben gelbe Blütenblätter, die oft in der Mitte mit rotbraunen Flecken geziert sind. Die Tagetes wird aufgrund ihres Aromas auch als Duft- oder Gewürztagetes bezeichnet. Sowohl die Blätter als auch die Blüten sind essbar und können für Süßspeisen wie auch für deftigere Gerichte verwendet werden.
Daneben gibt es weitere Arten, die sich gut zum Würzen eignen: die Lakritz-Tagetes (Tagetes filifolia) und die Anis-Tagetes (Tagetes lucida). Sie können als Gewürz oder auch als Tee verwendet werden. Somit ist Tagetes nicht nur eine Zierpflanze, sondern kann auch als Nutzpflanze angebaut werden. Und wenn Ihr Haustier mal an der Tagetes knabbert, müssen Sie sich auch keine Sorgen machen: Alle Studentenblumen sind sowohl für uns Menschen als auch für Katzen, Hunde und sonstige Haustiere ungiftig und gelten als bienenfreundlich. Zum Verzehr eignen sich aufgrund des Geschmacks aber besonders Gewürztagetes.
Übrigens: Ursprünglich hatten viele Tagetes einen sehr herben und strengen Geruch, den manch einer als unangenehm empfindet. Daher stammt auch die Bezeichnung „Totenblume“. Mittlerweile wurde durch Züchtungen Abhilfe geschaffen und der unangenehme Geruch gehört der Vergangenheit an.
Aus seiner südamerikanischen Heimat ist die Tagetes Hitze und Sonne gewohnt. In Ihrem Garten, als Kübelpflanze auf dem Balkon oder im Hochbeet freut sich die Studentenblume deshalb über einen vollsonnigen Standort. Allgemein ist sie aber ein anpassungsfähiger Beetbewohner und kommt mit Halbschatten genauso zurecht wie mit Wind und Regen. Damit sich die Blüte voll entwickeln kann, sollte der Boden gut durchlässig, mäßig feucht und nährstoffreich sein. Da die Studentenblume nur wenig Platz benötigt, ist sie auch für eine Pflanzung im Hochbeet wunderbar geeignet. Im Garten wirkt Tagetes in Gruppen von mindestens zehn Pflänzchen am besten, zum Beispiel in Kombination mit Nachbarn wie Schmuckkörbchen oder Ringelblume. Auch als Highlight zwischen Gemüsebeeten macht sich die Sommerblume gut. Letzteres hat einen weiteren Vorteil – den Schutz vor Schädlingen.
Tagetes kann auch gut zur Schädlingsabwehr im Beet eingesetzt werden. So kann die Tagetes patula dazu beitragen, bestimmte Nematoden (Fadenwürmer), die es unter anderem Möhren, Erdbeeren oder Salat abgesehen haben, fernzuhalten. Auch soll der Geruch der Studentenblumen Weiße Fliegen abschrecken. Besonders junge Tagetespflanzen sind zudem bei Schnecken beliebt, die die Tagetes abfressen. Deswegen wird Tagetes auch gerne neben Salat gesetzt – mit dem Ziel, dass die Schnecken lediglich die Tagetes befallen, bevor sie entdeckt und abgesammelt werden und die Salaternte verschont bleibt. Wer sich darauf nicht verlassen möchte, kann zum Schneckenkorn greifen.
Zum Schutz vor Witterung und hungrigen Schnecken ziehen Sie die Tagetes am besten auf einer warmen Fensterbank oder im Gewächshaus vor. Optimal sind Temperaturen um die zwanzig Grad. Loslegen können Sie damit ab Anfang März. Zum Glück sind die Samen sehr gut keimfähig, sodass die Anzucht auch ungeübten Hobbygärtnern problemlos gelingt und das erste Grün schon nach ein bis zwei Wochen sichtbar wird. Nutzen Sie zur optimalen Nährstoffversorgung eine Anzuchterde wie die COMPO BIO Anzucht- und Kräutererde torffrei und achten Sie darauf, dass die Samen nur wenige Millimeter dick mit Erde bedeckt werden. Denn die Samen benötigen ausreichend Licht und außerdem genügend Feuchtigkeit, um zu keimen. Sobald die Keimlinge etwa zehn Zentimeter groß sind, müssen sie pikiert werden. Je nach Aussaatzeitraum und Witterung beginnt die Blütezeit der vorgezogenen Tagetes ab Mai und dauert bis in den Oktober an.
Sie möchten sich das Vorziehen der Blumen lieber sparen? Dann dürfen Sie die Tagetes ab April nach den Frösten direkt ins Gartenbeet säen. Ganz ohne Schneckenkorn wird das in den meisten Fällen aber nicht gelingen, denn besonders die zarten Keimlinge sind für Schnecken eine wahre Delikatesse. Auch bei der Aussaat von Tagetes im Freiland ist es wichtig, die Samen nur sehr sparsam mit Erde zu bedecken und für Feuchtigkeit des Bodens zu sorgen.
Spätestens Anfang Mai geht es auch für die vorgezogenen Pflänzchen ab ins Beet. Zu dieser Zeit werden Sie die Tagetes vermehrt als vorgezogene Jungpflanzen im Fachhandel antreffen. Wenn Sie also den Aussaatzeitraum versäumt haben, können Sie nun die Jungpflanze kaufen und direkt ins Beet setzen.
Natürlich können Sie die Tagetes auch problemlos in Töpfe pflanzen.
Gerade die Niedrige Studentenblume (Tagetes patula) oder die Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia) sind optimal für die Kübelkultur geeignet. Mit feurigen, orange-roten Blüten ist beispielsweise die Sorte ‚Texana Bolero‘, die nur knapp 25 Zentimeter Höhe erreicht, ein besonderer Hingucker auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Wichtig bei der Pflanzung im Topf: Der Kübel sollte Abzugslöcher haben, damit überschüssiges Gießwasser problemlos ablaufen kann. Zur Vermeidung von Staunässe ist zusätzlich eine Drainage aus Bimsgranulat empfehlenswert. Pflanzen Sie die Tagetes in eine spezielle Kübelpflanzen- und Balkonkastenerde, die Ihre Blume für die nächsten zwei Monate mit ausreichend Nährstoffen versorgt und das Wurzelwachstum fördert.
Da der Pflanzabstand bei Tagetes je nach Sorte mit 20-30 Zentimetern relativ gering ist, kann die Blume auch ohne Bedenken ins Hochbeet oder einen Balkonkasten gesetzt werden.
Richtig pflegen
Tagetes pflegen
So sehr die Tagetes ihren vollsonnigen Standort auch liebt – mit einem trockenen Boden kommt sie nicht gut zurecht. Für einen schönen Blütenteppich sollten Sie also vor allem in den warmen Sommermonaten regelmäßiges Gießen nicht vergessen. Das kann durchaus auch mal bedeuten, dass Sie sogar zweimal täglich gießen müssen – je nach Wetterlage. Am besten prüfen Sie vor dem Gießen mit dem Finger, ob die oberen Erdschichten noch nass oder schon trocken sind. Ist die Erde in wenigen Zentimetern Tiefe schon trocken, freut sich Ihr Schützling über neues Wasser.
Tagetes brauchen gerade während der Blütezeit einiges an Nährstoffen. Kultivieren Sie die Blume in einem Topf, Pflanzkübel oder Balkonkasten, sollte man ihrer Blühfreudigkeit während des Sommers mit einer Portion Dünger nachhelfen. Nutzen Sie dafür einen Flüssigdünger wie den COMPO Balkon- und Kübelpflanzendünger. Wir raten Ihnen davon ab, Tagetes mit Kaffeesatz düngen. Denn hier sind einige Nährstoffe wie Kalium oder Phosphor kaum enthalten, sodass Ihre Studentenblumen nicht optimal versorgt sind.
1. Schneckenbefall: Tagetes sind ein Leckerbissen für Schnecken. Gerade, wenn die Blätter und Blüten Fraßspuren zeigen, ist es wahrscheinlich, dass der Übeltäter eine Schnecke war. Mit Schneckenkorn lässt sich der Befall eindämmen.
2. Pilzbefall: In warmen, feuchten Sommern sind die Bedingungen für Pilzkrankheiten wie Grauschimmel oder Mehltau bei der Tagetes optimal – zumal die vollen Blüten nur langsam wieder trocknen. Wie Sie die Krankheit an Blüten und Blättern erkennen und bekämpfen können, erfahren Sie im Artikel „Echter Mehltau“.
3. Zu trockener oder zu nasser Boden: Gerade im Sommer ist die Tagetes sehr durstig. Ist der Boden aber zu nass, kann sich Schimmel bilden und die Wurzeln faulen. Gießen Sie hingegen zu wenig und ist der Boden zu trocken, gehen Ihre Tagetes ebenfalls ein. Herabhängende Blütenköpfe und abfallende Blütenblätter können dann die Folge sein.
Das regelmäßige Zurückschneiden verwelkter Blütenköpfe ist bei der Tagetes wirklich lohnenswert: Die Pflanze dankt Ihnen das Ausputzen den ganzen Sommer hindurch mit neuen Blüten. Ganz nebenbei können Sie aus den verwelkten Blüten außerdem Saatgut für das nächste Jahr gewinnen. Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt „Tagetes vermehren“.
Meist wird Tagetes als einjährige Pflanze kultiviert, denn die Sommerblume ist nicht frosthart. Bei mehrjährigen Arten wie der Tagetes lucida müssen Sie daher besondere Schutzmaßnahmen ergreifen, um die Tagetes zu überwintern und vor Frostschäden zu bewahren. Wählen Sie zur Überwinterung einen hellen, kühlen Ort wie beispielsweise einen Wintergarten. Schränken Sie zudem das Gießen stark ein – im Winter reichen bereits geringe Mengen an Wasser, um den Bedarf der Pflanze zu decken. Gießen Sie zu viel, kann die Feuchtigkeit in Kombination mit den kühlen Temperaturen leider schnell zu Schimmel führen. Alternativ zur Überwinterung können Sie auch eigene Samen aus Ihrer Tagetes gewinnen. Mehr dazu lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Die Studentenblume lässt sich über selbst gewonnenes Saatgut wunderbar vermehren: Belassen Sie dafür einige Blüten einfach so lange an der Pflanze, bis sie richtig gut getrocknet sind. Die daraus gewonnen Samen werden über den Winter an einem trocknen und kühlen Ort gelagert. Allerdings müssen Sie in Kauf nehmen, dass es zu Kreuzungen mit Nachbarpflanzen kommen kann.
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