Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Echter Mehltau
Er befällt unterschiedlichste Pflanzenarten, entzieht ihnen ihre Nährstoffe und hinterlässt dabei einen weißen Belag auf den Blättern – die Rede ist vom Echten Mehltau. Der Sammelbegriff „Echter Mehltau“ umfasst verschiedene Pilzerreger, die eng miteinander verwandt sind, je nach Erreger allerdings unterschiedliche Nutz- und Zierpflanzen befallen. Häufig betroffene Pflanzenarten sind Weinreben, Zucchinis, Gurken, Stachelbeeren sowie Dahlien und Rosen. Aber auch an Weizenähren tritt der Pilz auf. Die Erreger des Echten Mehltaus sind stets sehr stark spezialisiert. So befällt ein Erreger immer nur eine bestimmte Pflanzenart sowie mit ihnen eng verwandte Arten. Andere Pflanzenarten hingegen werden nicht befallen. So tritt der Mehltaupilz Podosphaera leucotricha vor allem an Äpfeln auf, während Weinreben von dem Mehltaupilz Oidium tuckeri befallen werden und der Pilz Erysiphe alphitoides besonders Eichen befällt. Seinen Ursprung findet der Echte Mehltau in Nordamerika. Nachdem die Pilzkrankheit im 19. Jahrhundert das erste Mal in England entdeckt wurde, verbreitete sie sich jedoch schnell in ganz Europa.
Entdecken Sie kleine, weiße, mehlige Flecken auf den Blattoberseiten Ihrer Pflanze, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Befall mit dem Echten Mehltau. Zu Beginn der Pilzerkrankung zeigt sich der Erreger auf den Blättern der Pflanze meist nur punktuell. Die Flecken breiten sich allerdings rasch zu einem flächendeckenden weißen Belag aus, der sich leicht wegwischen lässt. Unter der weißen Schicht zeigen sich häufig bereits leicht braunrötliche Stellen. Ist der Befall bereits fortgeschritten, breitet sich das Pilzgeflecht auf das gesamte Blatt sowie die Blütenknospen, Triebspitzen und Früchte aus. Bei Nichtbehandlung verfärben sich die Blätter rötlich, rollen sich zusammen und fallen schließlich ab. Das kann letztendlich dazu führen, dass die gesamte Pflanze abstirbt.
Vor allem Rosen werden häufig von dem Echten Rosentaupilz (Podosphaera pannosa) befallen. Woran Sie Echten Mehltau an Rosen erkennen und wie Sie ihn effektiv bekämpfen, erfahren Sie in unseren Artikel „Echten Mehltau an Rosen bekämpfen – 5 Tipps“
Der Echte Mehltau gehört zur Gruppe der Schlauchpilze und ist ein sogenannter „Schönwetterpilz“, der meist im Spätsommer auftritt. Trockene und sonnige Tage bei Temperaturen um die 20 Grad kommen dem Pilzerreger zur Ausbreitung sehr gelegen. Zwar begünstigt eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent einen Befall, tropfendes Wasser oder Blattnässe benötigt der Echte Mehltaupilz jedoch nicht, um sich auszubreiten. Bereits im Frühjahr verteilen Wind und Spritzwasser die ersten Sporen des Echten Mehltaus auf die Blattoberseiten verschiedener Pflanzen. Trifft der Erreger auf eine geeignete Wirtspflanze, so beginnt er zu keimen und bildet ein Pilzgeflecht aus. Dieses entzieht den Blättern daraufhin Pflanzensaft, der wichtige Nährstoffe liefert und somit zur Ausbreitung des Pilzes dient. Das Ergebnis ist ein weißer Belag, der sich zunächst auf den Blattoberseiten zeigt und später Fruchtkörper mit Sporen ausbildet, die eine weitere Verbreitung fördern. Der Befall kann außerdem durch starke Temperaturschwankungen verstärkt werden. Zwar ist ein Befall in den Sommermonaten bei hohen Temperaturen am wahrscheinlichsten, bereits im warmen Frühjahr kann der Pilz an einigen Pflanzen jedoch zum Vorschein kommen, da die Erreger an den Trieben und Knospen der Pflanze in Sporenbehältern und als Myzel überwintern können. Als Myzel wird das fadenförmige Geflecht des Pilzes bezeichnet, das Nährstoffe aufnimmt und so den Fruchtkörper ermöglicht.
Im Gegensatz zum Echten Mehltau, dem „Schönwetterpilz“, handelt es sich bei dem Falschen Mehltau um einen „Schlechtwetterpilz“, der sich fast immer an den Blattunterseiten der Wirtspflanze ausbreitet. Anders als der Echte Mehltau verharren Erreger des Falschen Mehltaus nicht an der Blattoberfläche, sondern dringen auch in tiefere Gewebeschichten ein. Dadurch ist die Pilzkrankheit schwerer zu bekämpfen. In unserem Artikel zum Falschen Mehltau erfahren Sie, woran der Pilzerreger zu erkennen ist und wie man ihn am besten bekämpft.
Echter Mehltau |
Falscher Mehltau |
Verbreitung bei trockener, heißer Witterung |
Verbreitung bei kühler Witterung mit hoher Luftfeuchtigkeit |
Pilzbelag meist nur auf den Blattoberseiten |
Pilzbelag in aller Regel nur auf den Blattunterseiten |
Erreger verharrt auf der Blattoberfläche |
Erreger dringt auch in tiefere Gewebeschichten ein |
Weißer, meist leicht abwischbarer Belag |
Weißgrauer bis bräunlicher, nicht abwischbarer Belag |
Bekämpfung
So bekämpfen Sie den Echten Mehltau
Wenn Sie bei der Kontrolle Ihrer Pflanze, einen Befall mit dem Echten Mehltau feststellen, entfernen Sie als erste Maßnahme betroffene Pflanzenteile am besten umgehend, um einer schnellen Verbreitung entgegenzuwirken. Damit sich die Sporen nicht auf andere Pflanzen verbreiten, ist es empfehlenswert, die entfernten Pflanzenteile nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll zu entsorgen. Bei ersten Anzeichen einer Pilzerkrankung stärken zugelassene, natürliche Grundstoffe wie Lecithin oder Brennnessel die Pflanze und fördern ihre Widerstandsfähigkeit. Um den Erreger nachhaltig zu bekämpfen, wenden Sie ein Fungizid-Spray an. Das COMPO Duaxo® Universal Pilz-frei AF stoppt die Ausbreitung von Echtem Mehltau effektiv und schützt die Pflanze gleichzeitig vor einem erneuten Befall. Das langanhaltende Pflanzenschutz-Spray lässt sich sowohl an Zierpflanzen als auch an Kräutern und Gemüsekulturen anwenden.
Wie bei vielen anderen Pflanzenkrankheiten werden auch bezüglich des Echten Mehltaus im Internet zahlreiche Hausmittel zur Bekämpfung empfohlen. So soll das Besprühen der Blätter mit einem Milch-Wasser-Gemisch oder die Anwendung eines Backpulvergemischs vermeintlich bei der Bekämpfung der Pilzkrankheit helfen. Von solchen Methoden ist jedoch abzuraten, da sie keine sichere Bekämpfung versprechen und Hausmittel als Pflanzenschutzmittel in Deutschland sogar verboten sind. Auch für Nützlinge wie Bienen oder Schmetterlinge können sie eine Gefahr darstellen. Grundsätzlich ist eine effektive Bekämpfung der Pilzerreger nur mit Hilfe eines entsprechenden Pflanzenschutzmittels (Fungizids) möglich. Andere Maßnahmen sind in aller Regel nicht erfolgreich.
So häufig der Echte Mehltau auch auftritt, ist er mit den richtigen Maßnahmen meist auch vermeidbar. Bereits bei der Pflanzenauswahl sind Sie mit widerstandsfähigen und resistenten Sorten auf der sicheren Seite. Zu den resistenten beziehungsweise widerstandsfähigen Nutzpflanzen gehören beispielsweise die Salatgurkensorte 'Deltastar', die gelbe Zucchinisorte 'Soleil', die Tomatensorte 'Maranello' sowie die Apfelsorte 'Rewena'. Viele weitere Sorten, die eine Resistenz gegen den Echten Mehltaupilz aufweisen, lassen sich außerdem ganz einfach im Gartenhandel erfragen.
Bei der Bepflanzung beugen Sie dem Echten Mehltau vor, indem Sie die vorgegebenen Abstände zwischen den Pflanzen einhalten. Danach ist es bei der Pflanzenpflege zur Vorbeugung von Bedeutung, keine zu große Menge an stickstoffhaltigen Düngern zu verabreichen. Denn eine Versorgung mit sehr viel Stickstoff sorgt dafür, dass das Pflanzengewebe sehr weich und somit nur wenig widerstandsfähig ist. Die Sporen des Echten Mehltaus können auf einem so weichen Gewebe sehr leicht Fuß fassen. Zudem sollten Sie Ihre Pflanzen zwar gleichmäßig feucht halten, jedoch nicht von oben bewässern. Speziell in Gewächshäusern sollte eine gleichmäßige Luftzirkulation sichergestellt werden, um einer Verbreitung Echter Mehltaupilze vorzubeugen.
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