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Steckbrief

Falscher Mehltau

Falscher Mehltau Wein

Eigenschaften

Wirtspflanze:
besonders anfällig sind Gemüse, Weinreben und Rosen
Symptome:
Absterben der betroffenen Pflanzenteile, Eintrocknen der Früchte
Aussehen:
gelbliche bis braune oder violette Flecken auf der Blattoberseite, gräulicher Pilzteppich auf der Unterseite

Befallszeit

Beschreibung

Was ist Falscher Mehltau?

Falscher Mehltau ist eine weit verbreitete Pflanzenkrankheit, die sowohl Hobbygärtner als auch professionelle Landwirte vor große Herausforderungen stellt. Wenn im Frühjahr die Temperaturen langsam steigen und die Luftfeuchtigkeit zunimmt, sind besonders Rosen, Weinreben und Gemüse anfällig für Falschen Mehltau. Doch auch im Herbst, wenn das Wetter langsam wieder kühler und regnerischer wird, fühlt sich der Pilz wohl. Einen Befall erkennt man durch Flecken an der Oberseite der Blätter und schimmelartigen Belag an der Unterseite.

Der Pilz erscheint in Form von vielen verschiedenen Erregern, wobei jeder nur eine bestimmte Pflanzenart befällt. So befällt zum Beispiel der Erreger Peronospora sparsa Rosensträucher, Plasmopara viticola Weinreben und Pseudoperonospora cubensis Gurken. Der Mehltaupilz tritt seit dem 19. Jahrhundert in Europa auf, nachdem er aus Amerika eingeschleppt wurde.

Mögliche Wirtspflanzen

  • Weinreben: Grundsätzlich können alle Sorten befallen werden, es gibt aber auch weniger anfällige Sorten für Plasmopara viticola, wie beispielsweise die Sorte ‘Thompson Seedless‘.
  • Erdbeeren: Besonders empfindlich sind Sorten mit hellem und weichem Laub. Dazu gehören ‘Elsanta‘, ‘Korona‘, ‘Sonata‘ und ‘Polka‘.
  • Rosen: Alle Rosensorten können von Peronospora sparsa befallen werden.  
  • Gemüse: verschiedenste Gemüsearten, zum Beispiel Kopfsalat, Kartoffeln, Tomaten, Radieschen, Rettich, Kürbis, Ackerbohnen und Gurke
  • Frühjahrsblüher: Beispielsweise werden Stiefmütterchen, Primeln und Bellis häufig angegriffen.
  • Zimmerpflanzen: Infiziert werden können zum Beispiel das Usambaraveilchen oder Begonien.
  • Kirschlorbeer
  • Sonnenblumen
  • Hanf (Cannabis)

Schadbild: Wie erkennt man Falschen Mehltau?

Die Krankheit zeigt sich durch weißen bis gräulichen, samtigen Schimmelwuchs, meistens an den Blattunterseiten, in seltenen Fällen auch auf der Blattoberseite, welcher sich nicht oder nur schlecht abwischen lässt. Zudem treten je nach Pflanzenart gelbe bis bräunliche oder violette, teilweise ölige Flecken an den Blattoberseiten, Blüten oder Stängeln auf, die die Pflanze schwächen und ihre Gesundheit beeinträchtigen. Auch Früchte können befallen werden. Bei starkem Befall mit dem Mehltau kann es zu Wachstumsstörungen, Blattfall, Eintrocknen der Knospen oder Früchte und zu Ernteausfällen kommen. Betroffenes Obst und Gemüse sollten Sie nicht mehr verzehren, da der Pilz – auch wenn er nicht giftig ist – Allergene absondert, welche beim Menschen zu starken Reaktionen führen können.

Lebensweise und Verbreitung

Im Gegensatz zum Echten Mehltau kommt Falscher Mehltau bei feuchter Witterung vor, meist im Frühjahr oder Herbst, wo er bestimmte Wirtspflanzen befällt. Dabei sorgen Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad für ideale Wachstumsbedingungen, allerdings kann der Pilz sich auch bei deutlich kühleren Bedingungen entwickeln.

Die Sporen des Falschen Mehltau werden durch die Luft oder auch durch Spritzwasser weiterverbreitet. Sie können über die Spaltöffnungen, die sich auf der Blattunterseite befinden, tief ins Pflanzengewebe eindringen und keimen dort aus. Der Pilz wuchert anschließend zwischen den Blattzellen, bis diese absterben. Blattunterseits nach außen wachsend, bildet er große Mengen neuer Pilzsporen, die bei Feuchtwetterperioden für eine epidemieartige Ausbreitung der Krankheit sorgen. So entzieht der Pilz der Pflanze wichtige Nährstoffe und breitet sich immer weiter aus, auch auf Früchte, Blüten und andere Pflanzen. Selbst bei starken Minusgeraden überwintert der Pilz an den Trieben, auf dem Laub, im Boden und an den Früchten der Pflanzen. Besonders begünstigt wird der Befall durch einen zu geringen Pflanzabstand im Beet, in der Schale oder im Balkonkasten. Auch bei Zimmerpflanzen können Pflanzen, die bereits mit Sporen kontaminiert sind, den Pilz verbreiten und so für die Infektion weiterer Pflanzen verantwortlich sein.

Echten Mehltau und Falschen Mehltau unterscheiden

Echter und Falscher Mehltau werden manchmal miteinander verwechselt, obwohl sie durch völlig unterschiedliche Pilzarten verursacht werden. Beide Krankheiten zeigen sich durch charakteristische Symptome und erfordern spezifische Bekämpfungsstrategien.

Vergleich Echter und Falscher Mehltau
     
Schadbild Falscher Mehltau: Pilzrasen in der Regel auf der Blattunterseite, welcher kaum abwischbar ist. Auf der Blattoberseite sind gelbliche bis bräunliche fleckige Verfärbungen erkennbar. Echter Mehltau: Weißer, mehlartiger Belag, meist auf der Blattoberseite, welcher leicht abzuwischen ist.
Wetterbedingungen Falscher Mehltau: tritt bei feuchtkühlem Wetter auf Echter Mehltau: tritt bei trockenem und warmem Wetter auf (Schönwetterpilz)
Haüfig betroffen Falscher Mehltau: Gurken, Kohlgewächse, Rosen und Weinreben Echter Mehltau: Gurken, Tomaten, Zucchini und Weinreben
Verbreitung Falscher Mehltau: Der Erreger dringt ins Pflanzengewebe ein und wächst dann auf der Blattunterseite nach außen. Echter Mehltau: Der Erreger verbreitet sich auf der oberen Blattseite.

 

Mehr zum Echten Mehltau erfahren Sie im Artikel „Echter Mehltau“.

Bekämpfung

Was tun bei Falschem Mehltau?

Sollten Sie einen Befall mit Falschem Mehltau an Ihren Pflanzen entdecken, ist schnelles Handeln gefragt. Entfernen Sie befallene Blätter und Früchte schnellstmöglich und entsorgen diese unbedingt im Hausmüll. Bei der Entsorgung auf dem Komposthaufen könnte sich der Mehltau leicht weiterverbreiten.

Zum Pflanzenschutz verwenden Sie Fungizide wie das COMPO Pilz-frei Revus® oder das COMPO Ortiva® Spezial Pilz-frei AF, um den Pilz und dessen Sporen effektiv zu bekämpfen. Der Wirkstoff verteilt sich im gesamten Blatt und schützt sowohl die Blattunterseiten als auch neue Blätter und Blattteile. Bei Wein ist auch der COMPO BIO Grundstoff Brennnessel AF hilfreich.

Hausmittel gegen Falschen Mehltau

Bei der Suche nach einem geeigneten Mittel zur Bekämpfung von Falschem Mehltau stößt man schnell auf verschiedene Hausmittel wie beispielsweise Backpulverlösung, Milch oder Knoblauch-Sud, die im Kampf gegen den Pilz empfohlen werden. Jedoch ist eine Behandlung mit Hausmitteln als Pflanzenschutzmittel verboten, da sie Schäden an der Umwelt verursachen können und nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Auch Ihre Pflanzen können bei ungenauer Dosierung Schäden davontragen.

Vorbeugende Maßnahmen

Um einen Befall mit Falschem Mehltau vorzubeugen, können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:

1. Resistente Pflanzen wählen: Setzen Sie schon bei der Auswahl der Pflanzen auf resistente Sorten wie den Spinat 'Dolphin', die Weinreben 'Fanny' oder die Bodendeckerrose 'Sommermärchen'. Sollte es keine speziellen Sorten geben, die als resistent gelten, ist es sinnvoll, zumindest auf robuste Sorten zurückzugreifen.

2. Pflanzabstand einhalten: Achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, um eine gute Luftzirkulation und gesunde Entwicklung zu fördern.

3. Heller und gut durchlüfteter Standort: Wählen Sie einen Standort, der viel Licht und gute Belüftung bietet. Feuchtigkeit begünstigt den Mehltaupilz.

4. Kaliumbetonte Düngung: Verwenden Sie Dünger mit hohem Kaliumgehalt, wie zum Beispiel den COMPO COMPLETE Pflanzendünger, um die Pflanzen zu stärken.

5. Blätter trocken halten: Gießen Sie die Pflanzen so, dass die Blätter möglichst trocken bleiben, da feuchte Blätter Pilzkrankheiten begünstigen. Außerdem trägt bewusstes Gießen zur Vermeidung von Falschem Mehltau bei. Um zu testen, ob gegossen werden sollte, kann die Fingerprobe hilfreich sein: Stecken Sie dafür Ihren Finger ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Ist die Erde trocken, kann wieder gegossen werden.

6. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, insbesondere die Blattunterseiten, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und sofort behandeln zu können.

7. Pflanzen schneiden: Schneiden Sie die Pflanzen regelmäßig, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten.

8. Vorbeugender Einsatz von Fungiziden: Bei feuchtkühler Witterung können vorbeugende Spritzmaßnahmen mit einem wirksamen Pilzbekämpfungsmittel sinnvoll sein, besonders in Gärten, die Jahr für Jahr anfällig sind.

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