
Orchideen dürfen auf den Fensterbänken vieler Pflanzenliebhaber nicht fehlen. Doch was für uns so selbstverständlich ist, stellt die Tropenpflanze – insbesondere im Winter – vor große Herausforderungen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Zimmerorchideen optimal durch die kalte Jahreszeit bringen und welche typischen Fehler Sie vermeiden sollten.
Orchideen sind tropische Pflanzen, die in ihrer natürlichen Umgebung gleichbleibend warme Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und jede Menge Licht gewohnt sind. Im Winter können die Bedingungen in unseren Wohnungen jedoch stark von diesen Idealwerten abweichen. Trockene Heizungsluft sowie Zugluft, schwankende Temperaturen und mangelndes Tageslicht können den Pflanzen ganz schön zusetzen. Eine angepasste Pflege ist daher entscheidend, um die Gesundheit und Blühfreudigkeit Ihrer Orchideen zu erhalten.

Im Winter ist es besonders wichtig, einen hellen Standort für Ihre Orchideen zu finden. Denn oft stehen die eleganten Pflanzen noch in voller Blüte, wenn die Tage plötzlich kürzer werden. Ein Platz am Südfenster ist insbesondere für blühfreudige Zimmerpflanzen wie Phalaenopsis-Orchideen ideal, jedoch sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen nicht direkt über einer Heizung stehen. Die trockene Luft kann den Orchideen schaden. Achten Sie außerdem darauf, die Pflanze im Frühjahr wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückzustellen. Denn im Sommer ist Orchideen ein Platz am Südfenster viel zu heiß.
Möchten Sie die Blüte auch über den Winter erhalten, ist allerdings selbst bei einem Südfenster das Licht für Orchideen im Winter meist nicht ausreichend. In diesem Fall ist eine Tageslichtlampe zu empfehlen. Achten Sie bei der Auswahl der Lampe auf die richtige Wellenlänge für Ihre Orchidee. Ohne Pflanzenlampe kann es passieren, dass Ihre Orchidee nach einigen Winterwochen alle Blüten und Knospen abwirft und sich komplett in die Winterruhe zurückzieht. Das Beste, das Sie nun für Ihre Orchidee tun können? Unser Gartenexperte Werner rät: „Tatenlos zusehen! Versuchen Sie auf keinen Fall, die Pflanze durch übermäßiges Gießen oder gar Düngen aus dem Winterschlaf zu wecken, da sie dadurch nachhaltig geschädigt wird. Ihre Geduld wird die Pflanze im Frühjahr mit neuen Knospen und Blüten belohnen.“
Achtung: Es gibt einige Orchideenarten wie Dendrobium nobilis, die unbedingt eine Ruhephase benötigen, damit es überhaupt zu einer Blütenbildung kommt.

Orchideen bevorzugen konstante Temperaturen: Normalerweise ist ihnen eine Raumtemperatur von 23 bis 30 Grad angenehm, im Winter reichen 18 bis 22 Grad aus. Trotzdem sind die Pflanzen aus ihrer natürlichen Umgebung Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht gewöhnt. Steht Ihre Orchidee also über einer Heizung mit Thermostat, die den ganzen Winter über konstante Temperaturen herstellt, fehlt der Pflanze auf Dauer ein gewisser „Kältereiz“, der wichtig ist, damit es zu einer erneuten Blütenbildung kommt.
Also im Dezember öfter mal das Fenster aufreißen? Bitte nicht! Für den Tropenbewohner stellen bereits Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad eine Kältekur dar – die Temperaturgrenze von 14 Grad sollte bei Orchideen nie über längere Zeit unterschritten werden.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls wichtig. Die trockene Heizungsluft stellt Orchideen im Winter auf eine besonders harte Probe. Ein gesundes Orchideenklima hat eine Luftfeuchtigkeit von 60-90%, in der winterlichen Wohnung sind es meist jedoch nur um die 40%. Sie können die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Sie eine Schale mit Wasser in die Nähe der Pflanzen stellen. Vom Einsprühen der Orchidee mit Wasser raten wir eher ab, da dies die Gefahr, dass es zu einer Infektion mit Blattfleckenpilzen kommt, deutlich erhöht. Das größte Risiko, das durch die mangelnde Luftfeuchtigkeit für die Gesundheit Ihrer Orchideen besteht, sind Schädlinge wie Spinnmilben.
Das Problem: Die Schädlinge und ihre weißen Fäden bleiben auf der Blattunterseite der Pflanze lange Zeit unentdeckt. Dort saugen die Milben ungestört die letzten Feuchtigkeits-Reserven aus der Pflanze. Bei starkem Befall verfärben sich die Blätter Ihrer Orchidee nach kurzer Zeit braun-schwarz und die Pflanze stirbt ab. Dies halten geschwächte Pflanzen nicht lange stand. Für Sie bedeutet das: am besten vorbeugen.
Spezielle Blattpflege-Sprays wie die COMPO Blattpflege für Orchideen sorgen auch im Winter für ein angenehm feuchtes Raumklima im Umfeld der Pflanze und machen sie für Spinnmilben und andere Schädlinge wie Schmierläuse, Thripse und Schildläuse unattraktiv – die mögen es nämlich warm und trocken. Wöchentlich angewendet können Sie das Risiko eines Spinnmilbenbefalls an Ihren Orchideen so ganz einfach minimieren. Schmutz und Staub auf den Blättern sollten zudem regelmäßig, aber sehr vorsichtig, mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Mehr zum Thema Schädlinge an Orchideen und wie Sie diese wieder loswerden, erfahren Sie in unserem Artikel „Die vier häufigsten Schädlinge an Orchideen“.

Die richtige Gieß- und Düngeroutine im Winter hängt vom Zustand Ihrer Orchidee ab:
Ihre Orchidee hat ihre Blüten behalten? Einige Orchideen wie zum Beispiel Phalaenopsis können auch während der kalten Jahreszeit blühen. Dann kann fast genauso weitergegossen werden wie im Sommer – es darf sogar gedüngt werden. Besonders bei einem Platz über der Heizung ist es empfehlenswert die Erde im Topf regelmäßig zu kontrollieren, da über die trockene Raumluft viel Wasser verdunsten kann.
Ihre Orchidee hat alles abgeworfen und hält Winterruhe? Steht Ihre Orchidee hingegen an einem eher kühlen Platz und hat sich für die Winterruhe entschieden, muss so gut wie gar nicht gegossen werden. Der Stoffwechsel der Pflanze ist dann so weit heruntergefahren, dass sie das angebotene Wasser kaum aufnehmen kann. Kontrollieren Sie zur Sicherheit trotzdem regelmäßig, ob sich an der Innenseite des durchsichtigen Plastiktopfes ausreichend Wasser abgesetzt hat. In der Regel genügt es aber, eine Orchidee in der Winterruhe alle drei bis vier Wochen sparsam zu gießen
Werners Experten-Tipp: „Verwenden Sie am besten lauwarmes, kalkarmes Wasser. Zum Beispiel eignet sich zimmerwarmes Regenwasser sehr gut und spart noch dazu Wasser. Damit es für die Pflanze angenehmer wird, gibt es außerdem einen einfachen Trick: Tauchen Sie Ihre Orchidee – zusätzlich zur normalen Gießroutine – alle paar Tage für nur wenige Sekunden in kalkarmes Wasser, sodass die Wurzeln gut benetzt werden. So kann die Zimmerpflanze die trockene Raumluft im Wurzelbereich besser ausgleichen.“
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Ein häufiger Fehler bei der Pflege von Orchideen ist das Überwässern. Zu viel Wasser führt zu Wurzelfäule. Achten Sie deswegen darauf, dass die Erde zwischen den Wassergaben gut abtrocknet. Orchideen überstehen generell Trockenheit besser als zu viel Feuchtigkeit. Eine spezielle Orchideenerde wie das COMPO BIO GRANUPLANT® Orchideen-Substrat kann Sie unterstützen: Das Granulat aus natürlichem Bimsstein, angereichert mit Lava, sorgt für eine hervorragende Drainage im Topf und verhindert die Fäulnis bei den staunässe-empfindlichen Orchideen. Während die Wurzeln ausreichend belüftet werden, speichert das Substrat gleichzeitig Feuchtigkeit.
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Im Winter ist das Tageslicht oft nicht ausreichend. Stellen Sie Ihre Orchideen an einen möglichst hellen Standort und verwenden Sie bei Bedarf eine Pflanzenlampe, um die Lichtverhältnisse zu verbessern.
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Heizungsluft ist oft sehr trocken und kann den Orchideen schaden. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch das Aufstellen von Wasserschalen. Auch die COMPO Blattpflege für Orchideen erhöht die Luftfeuchtigkeit und sorgt für eine perfekte Optik der Blätter. Achten Sie darauf, nur die Blätter und nicht die Blüten – falls noch vorhanden – zu besprühen. Dies kann zu einem Befall mit Blütenbotrytis, einem Pilz, führen.
Je nach Orchideenart können die Pflegeempfehlungen etwas abweichen. Informieren Sie sich deswegen immer auch über Besonderheiten Ihrer Art.
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