Wann, Wie und warum
Umtopfen funktioniert doch immer gleich – oder etwa doch nicht? Die Orchidee macht es ihrem Besitzer nicht gerade leicht: Die Spezialerde besteht aus Rindenstücken und die wollen manchmal einfach nicht in die Hohlräume rutschen. Auch die Luftwurzeln können ganz schön widerspenstig sein. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie mit den richtigen Handgriffen Orchideen einfach umtopfen und klären die häufigsten Fragen.
So einfach geht´s
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Besonders wenn die Wurzeln Ihrer Orchidee bereits aus den Abflusslöchern des Topfes herauswachsen ist es gar nicht so leicht, sie daraus zu befreien. Wenn Sie den alten Topf ohnehin nicht wieder verwenden möchten, können Sie ihn einfach aufschneiden und so die Wurzeln schonen. Ansonsten verkraftet es die Orchidee aber auch, wenn einige Wurzelteile abgebrochen oder abgeschnitten werden müssen.
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Egal ob vertrocknet oder verfault – alle Wurzelteile, die offensichtlich nicht mehr intakt sind, dürfen jetzt abgeschnitten werden. Das kann manchmal ganz schön viel sein, aber seien Sie ruhig mutig, denn für die Pflanze bedeuten diese kaputten Pflanzenteile nur unnötigen Ballast. Gelbe Blätter lassen sich meistens recht gut mit der Hand entfernen, ohne dass man zu Messer oder Schere greifen muss. Vertrocknete Stängel sollten idealerweise herausgeschnitten werden.
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Die silbrigen Luftwurzeln, die vorher oben aus dem Topf herausgewachsen sind, verbleiben an der Pflanze. Diese müssen Sie jetzt so gut es geht nach unten zu den anderen Wurzeln biegen, ohne sie dabei abzubrechen. So kann die Pflanze sie besser für ihre Nährstoffversorgung nutzen.
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Jetzt ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt: Füllen Sie nur so viel Erde in den Topf, dass der Wurzelballen nach dem Einsetzen nicht über den Rand herausragt. Orchideenwurzeln können ganz schön sperrig und widerspenstig sein. Drehen Sie das Wurzelwirrwarr vorsichtig so zusammen, dass es in den Topf passt und schieben Sie die Erde so gut es geht mit den Fingern in die Hohlräume – als Hilfsmittel kann dabei ein Stab zu Einsatz kommen.
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Da die neue Erde noch nicht so gut Wasser aufnehmen kann, muss die Orchidee nach dem Umtopfen erst mal ausgiebig in ein Wasserbad getaucht werden. Befüllen Sie den Übertopf dazu soweit mit Wasser, dass Sie die Orchidee in ihrem neuen Plastiktopf hineinstellen können, ohne dass es überschwappt. Lassen Sie die Pflanze beim ersten Mal nach dem Umtopfen ruhig außergewöhnlich lange, ca. 30 Minuten, in dem Wasserbad stehen. Anschließend gut abtropfen lassen und das Wasser aus dem Übertopf entfernen. Kontrollieren Sie den Feuchtigkeitshaushalt in den ersten Wochen nach dem Umtopfen unbedingt regelmäßig, und wässern Sie bei Bedarf ruhig öfter als sonst üblich.
Schon gewußt?
Der beste Zeitpunkt
Wer wird schon gern gestört, wenn er gerade produktiv bei der Arbeit ist oder gar schläft? Orchideen jedenfalls nicht: Die Blüte kostet die Pflanze nämlich ganz schön viel Kraft und durch den zusätzlichen Stress beim Umtopfen kann es passieren, dass sie plötzlich alle Blüten fallen lässt. Auch wenn sich die Orchidee im Winter ganz zurückgezogen hat und ruht ist es nicht ratsam, sie dabei zu stören, denn unsere Winter sind der Tropenpflanze eigentlich viel zu dunkel. Mit den Nährstoffen in der neuen Erde kann sie dann ohnehin nichts anfangen und nimmt durch den Stress im schlimmsten Fall Schaden.
Warten Sie mit dem Umtopfen deshalb am besten ab, bis Ihre Orchidee gerade mit der Blüte fertig ist. Das ist meist im Herbst der Fall. Aber auch im Frühjahr können Sie der Bildung neuer Blüten durch das Umtopfen in frische Erde auf die Sprünge helfen.
Luftig-lockere Struktur
Wie alle Naturmaterialien zersetzen sich auch die Pinienstücke in der Orchideenerde, sodass ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit abzuleiten, allmählich nachlässt. Dann kann es für Ihre Orchidee schnell gefährlich werden, denn ist es im Topf dauerhaft zu feucht, beginnen die Wurzeln zu faulen. Trotz des Überangebotes an Wasser, kann sich die Pflanze dann nicht mehr ausreichend mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen. Das Gleiche passiert, wenn der Orchidee ihr Topf zu klein geworden ist und die vielen Wurzeln in der wenigen Erde nicht mehr genug Wasser und Nährstoffe finden.
In der Regel müssen Orchideen alle 2-3 Jahre umgetopft werden. Zum Glück sind die Töpfe ja durchsichtig und so können Sie leicht überprüfen, wann es wieder Zeit wird umzutopfen. Man sollten spätestens Orchideen umtopfen, wenn:
Grundlage für gesundes Wachstum
Orchideen gehören zu den tropischen Aufsitzerpflanzen. Dieser Begriff hilft schon mal ganz gut dabei sich vorzustellen, was bei Orchideen so alles anders läuft: Da sie auf dem Waldboden der tropischen Regenwälder nicht genug Licht abbekommen, wachsen sie am liebsten auf den Ästen höherer Bäume. Ihre Nährstoffe beziehen Orchideen dort aus den spärlichen Ablagerungen in den Astgabeln und der feuchten Baumrinde.
Wer sich so spezialisiert hat, mag es natürlich nicht, von einer dichten, feuchten Blumenerde umschlossen zu werden. Orchideen sollten daher nicht mit einer normalen Erde umgetopft werden. Eine gute Orchideenerde muss so beschaffen sein, dass sie die natürliche Umgebung von Orchideen bestmöglich nachahmt: Und zwar sowohl in Bezug auf Struktur und Art des Holzes, als auch auf die darin enthaltene Nährstoffkombination. Mit etwas Rindenmulch und einem normalen Pflanzendünger kommt man bei der Tropenpflanze also nicht besonders weit. Die Wahl einer hochwertigen Orchideenerde ist der wichtigste Grundstein dafür, dass das Umtopfen zum Erfolg wird. Als Basis besonders geeignet ist hochwertige Pinienrinde, die lange stabil bleibt und nicht zu einer Art Kompost zerfällt. Rinden heimischer Baumarten zersetzen sich hingegen recht schnell, sodass eine ausreichende Durchlüftung der Orchideenwurzeln verhindert wird.
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