Frisch geerntet. Selbst versorgt.
Frisch geerntete Tomaten, knackige Salate und zuckersüße Erdbeeren – wir verraten Ihnen, wie Sie auf Ihrem Fleckchen Grün einen Gemüsegarten der Extraklasse anlegen.
Bevor es mit dem Aussäen von Radieschen, Möhren & Co. losgeht, gibt es drei grundsätzliche Fragen, denen man sich stellen sollte:
Damit verknüpft sind zwei weitere Fragen: Erstens: Welche Gemüsepflanzen möchte ich anbauen? Und zweitens: Wünsche ich mir einen Hobby- oder Selbstversorgergarten?
Je nachdem, ob Sie sich einen Nutzgarten wünschen, der die komplette Familie ernähren soll, oder ob Sie nur ein paar leckere Gemüsepflanzen zum Naschen anpflanzen möchten, fallen die Anforderungen an den Standort und die verfügbare Fläche unterschiedlich aus. Auch der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen: Während sich die Gartenarbeit bei zwei Hochbeeten in Grenzen hält, bringt ein großer Gemüsegarten einen quasi täglich ins Schwitzen.
Aus dem Grund möchten wir im Folgenden einmal näher auf die Herausforderungen eingehen und Ihnen dabei helfen, Ihren persönlichen Gemüsegarten zu gestalten.
Beim Standort spielen vor allem Bodenbeschaffenheit, Lage und Lichtverhältnisse eine Rolle. Denn Gemüsepflanzen können nicht überall wachsen.
1. Sonne bitte!
Gemüsepflanzen brauchen viel Sonne, um kräftig zu wachsen und aromatische Früchte auszubilden. Wählen Sie daher ein möglichst sonniges Fleckchen Erde für Ihre Gemüsebeete aus. Wenn der Gemüsegarten für ein paar Stunden im Schatten liegt, man spricht hier von einem halbschattigen Standort, ist das für die meisten Nutzpflanzen auch kein Problem. Wenn Ihr Garten komplett im Schatten liegt, sieht es für einen ertragreichen Gemüseanbau mau aus. Vielleicht gäbe es jedoch die Möglichkeit, auf den Vorgarten auszuweichen oder einen Schrebergarten anzumieten, um sich den Traum vom Gemüsegarten zu erfüllen?
2. Bodenstruktur: locker & nährstoffreich
Grundsätzlich fühlen sich Gemüsepflanzen auf einem humosen, durchlässigen und nährstoffreichen Boden wohl. Der pH-Wert sollte ungefähr im neutralen Bereich zwischen sechs und sieben liegen. In unserem Ratgeberbeitrag „Verschiedene Bodenarten – ein kleiner Überblick“ zeigen wir Ihnen, wie Sie erkennen, wie es um den Boden in Ihrem Garten bestellt ist und wie Sie Ihren Boden noch verbessern oder aufwerten können.
Tipp: Handelt es sich um einen sehr schweren oder einen sehr sandigen Boden, ist es in der Regel das einfachste, die Nutzpflanzen in Hochbeeten anzubauen. Auch bei einem waldigen Boden, der einen eher sauren pH-Wert aufweist, ist ein Hochbeet-Gemüsegarten die ideale Alternative. Hier hat man es selbst in der Hand, die richtige Grundlage für seine Gemüsepflanzen zu schaffen. Zugleich erleichtert es die Arbeit im Gemüsegarten, da man sich nicht so tief bücken muss und somit den Rücken schont. Bei der Befüllung des Hochbeetes ist es wichtig, auf eine gute Drainage zu achten. Die sorgt dafür, dass die Pflanzen nicht im Wasser stehen und nasse Füße bekommen. Wie das Schichtsystem in einem Hochbeet aussehen sollte, erfahren Sie im Ratgeberbeitrag „Hochbeet befüllen“.
Wichtige Tipps für die Bodenvorbereitung: Um den Gartenboden auf seine neue Aufgabe vorzubereiten, bietet sich ein leichtes Umgraben der obersten Erdschicht an. Bereits dort wachsende Pflanzen werden dabei mitsamt Wurzeln entfernt und Steine und Geäst beseitigt. Idealerweise arbeiten Sie vor der Bepflanzung nährstoffreichen Gärtnerkompost in die Beete ein, der das Bodenleben aktiviert, und schütten die Beete mit einer Spezialerde für Gemüse wie der torffreien COMPO BIO Tomaten- und Gemüseerde auf. Durch diese Vorarbeit sorgen Sie dafür, dass die Nutzpflanzen später eine gute Grundlage zum Wachsen haben. Direkt vor der Pflanzung können wasserspeichernde Schafwolldünger in die Erde eingearbeitet werden. Sie sorgen dafür, dass die Pflanzen langfristig mit Nährstoffen versorgt werden. Ideal ist ein Schafwolldünger, der auf die Bedürfnisse von Gemüsepflanzen abgestimmt ist, wie der COMPO BIO Tomaten Langzeit-Dünger mit Schafwolle. Denn nur wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen wurden, können Gemüsepflanzen eine reiche Ernte tragen.
3. Windgeschützt, aber luftig
Wenn ein angenehmes Sommerlüftchen weht, geht es den Gemüsepflanzen gut: Die Luft zirkuliert zwischen den Blättern, die nach einem Regenschauer deutlich schneller abtrocknen, sodass Pilzerkrankungen vorgebeugt wird. Eine exponierte, dem Wind ausgesetzte Lage mögen die Pflanzen jedoch nicht. Optimal ist daher ein windgeschützter, aber nicht windstiller Platz im Nutzgarten.
Wer möchte, kann auch ein Gewächshaus aufstellen. Viele wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten fühlen sich hier besonders wohl, da sie es nicht nur kuschelig warm, sondern auch regengeschützt haben. Regelmäßiges Lüften steht dann allerdings auf der Tagesordnung.
4. Abstand zu Gehölzen
Gemüsebeete sollten mit einem gewissen Abstand zu Gehölzen stehen: Wenn die Gemüsepflanzen von Bäumen, Sträuchern oder Hecken verdeckt werden, steht ihnen weniger Licht zur Verfügung. Ein weiter wichtiger Punkt: Steht das Gemüse zu nah an der Hecke, konkurrieren sie miteinander um Nährstoffe und Wasser. Um diesen Wettkampf zu vermeiden, sollte bei der Anlage des Gemüsegartens auf ausreichend Platz geachtet werden. Um die Gemüsebeete optisch einzurahmen, können Sie statt einer niedrig wachsenden Hecke schmale Holzlatten um die Beete zimmern. Größere Steine eignen sich ebenfalls gut als Beetumrandung.
5. Ebenerdige Fläche
Im Hinblick auf den Boden ist eine ebenerdige Fläche von Vorteil. Bei einem Abhang ist die Wasserverteilung schlecht, da der Großteil des Wassers den Hang hinabläuft und den Gemüsepflanzen nicht zur Verfügung steht. Eine Möglichkeit wäre hier, den Hang in kleinere Flächenabschnitte einzuteilen. Die einzelnen Abschnitte werden mit Natursteinen oder Holzlatten umrandet und mit einer Drainageschicht aus Holzschnitzeln und Strauchabfällen und einer Pflanzschicht aus nährstoffreicher, humoser Gemüseerde aufgefüllt, bis eine ebene Beetfläche entsteht. Nun können Sie diese „Hochbeete“, die wie Stufen aus dem Hang herausragen, genauso bepflanzen wie klassische Gemüsebeete.
Möchten Sie den Gemüsegarten als Selbstversorgergarten nutzen oder wollen Sie lediglich ein paar Gemüsepflanzen zum Naschen anbauen? – Je nachdem, welcher Wunsch hinter dem Gemüseanbau steht, muss mehr oder weniger Platz eingeplant werden.
Kleine Naschecke oder Selbstversorgergarten?
Wer lediglich ein paar kleine Cherry-Tomaten, Erdbeeren oder Kräuter ernten möchte, für den kann bereits eine kleine Beetfläche von drei bis vier Quadratmetern ausreichend sein. Selbst in Kübeln oder Balkonkästen lassen sich eine Vielzahl leckerer Gemüsearten wie Tomaten, Gurken, Paprika, Kartoffeln oder verschiedene Kräuter und Salate anbauen. Was es hierbei zu beachten gilt, erfahren Sie im Ratgeberbeitrag zum Balkongemüse. Wer ab und an auf einen Gemüseeinkauf verzichten möchte und stattdessen mehr Zeit im Garten verbringen will, der sollte mit zwei bis drei Gemüsebeeten planen.
Um sich und andere mit der Ernte selbst zu versorgen, sind neben mehreren Gemüsebeeten, ein ausgeklügelter Pflanzplan und ein oder mehrere Gewächshäuser sinnvoll. Generell sollte man bei einem Selbstversorgergarten mindestens 20 Quadratmeter Anbaufläche pro Person einplanen.
Wie viel Platz braucht man pro Beet?
Um die Beete bequem zu bearbeiten, sollte ein Gemüsebeet nicht breiter als 120 Zentimeter sein. Die Länge kann hingegen ganz nach Ihren Vorstellungen und nach dem verfügbaren Platz variieren. Zudem sollte ausreichend Platz für Wege eingeplant werden. Optimalerweise sind die Gemüsebeete von allen Seiten gut erreichbar.
Beispiel: Für einen Gemüsegarten mit vier quadratischen Gemüsebeeten, die von knapp 50 Zentimeter breiten Wegen umsäumt sind, braucht es eine Mindestfläche von 15 Quadratmetern.
Um den Gemüsegarten vor Stürmen oder Tieren zu schützen, kann um die äußeren Wege herum noch ein Zaun oder eine Hecke angelegt werden. Eine schöne Wahl ist beispielsweise der Gemeine Liguster: Diese Heckenpflanze lockt mit ihren weißen Blüten im Sommer viele Bienen und Schmetterlinge an und versorgt im Winter die Vögel mit ihren schwarzen Beeren. Wenn es der Standort hergibt, können Sie natürlich auch eine leckere Beerenhecke zum Naschen anlegen. Wie das geht, erfahren Sie in unserem Podcast „Dein Fleckchen Grün“.
Es ist so simpel wie wahr: Je größer der Gemüsegarten ist, desto mehr Zeit muss man in die Pflege stecken. Konkurrierendes Unkraut jäten, die Pflanzen auf Schädlinge kontrollieren, düngen, gießen – vor allem während heißer Sommertage lechzen die Pflanzen nach Wasser. In der Regel kann man davon ausgehen, dass man mehrfach in der Woche nach seinen Gemüsepflanzen schauen muss.
Wer nur wenig Zeit hat, startet deshalb am besten mit einer kleinen Fläche. Empfehlenswert ist ein Hochbeet: Sie sind oftmals weniger pflegeintensiv, da sich, wenn sie gut gebaut sind, keine Wühlmäuse oder Schnecken an dem Gemüse blicken lassen. Am besten steht das Hochbeet im Sichtfeld der Terrasse – so vergisst man nicht, im Sommer regelmäßig zur Gießkanne zu greifen.
Wenn man am Tag rund 30 bis 60 Minuten Zeit für die Gartenarbeit entbehren kann, steht dem Traum von einem Gemüsegarten mit zwei bis vier Gemüsebeeten und einem kleinen Gewächshaus nichts im Weg. Allerdings empfehlen wir, sich über eine zentrale Wasserversorgung Gedanken zu machen. Denn eine gut geplante Installation von Wasserleitungen ist effizient, wassersparend und erleichtert einem im Sommer sehr viel Gießarbeit. Tipp: Eine Mulchschicht unterstützt ebenfalls beim Wassersparen: Durch den Mulch verdunstet weniger Wasser. Die Erde bleibt somit länger feucht und man muss seltener gießen.
Die beste Basis für Gemüsepflanzen
Hinter jedem ertragreichen Gemüsegarten steht ein gut durchdachter Anbauplan. Nachdem der passende Standort gefunden, der Boden geprüft und der Zeitaufwand eingeschätzt wurden, kann man sich über die passenden Gemüsepflanzen Gedanken machen.
Generell lassen sich alle Gemüsearten in einem ebenerdigen, sonnig gelegenen Gartenbeet anbauen. Besonders gut sind hierfür robuste Gemüsepflanzen geeignet. Dazu gehören unter anderem Möhren, Pastinaken, Erbsen, Mangold, Spinat, Feldsalat, Kartoffeln, Rote Bete, Steckrübe, Wirsing, Grünkohl, Blumenkohl oder Brokkoli.
Wärmeliebende Gemüsearten wie Paprika, Tomaten oder Gurken freuen sich hingegen eher über einen Platz im regengeschützten Gewächshaus. Alternativ stehen sie auch gerne in einem großen Kübel unter dem Vordach der Terrasse. Es gibt allerdings auch Freilandsorten, die problemlos im Gartenbeet wachsen.
Einige, wenige Gemüsearten brauchen besondere Anbaubedingungen, die noch einmal separat zu betrachten sind. So fühlt sich beispielsweise Wasabi im Halbschatten in fließendem Gewässer am wohlsten.
Fazit: Im Großen und Ganzen können die meisten Gemüsearten problemlos in einem sonnig gelegenen Gemüsegarten mit ausreichend Platz wachsen.
Tomaten, Gurken, Paprika, Möhren, Zwiebeln… eine abwechslungsreiche Ernte lässt sich entweder mit einer sehr großen Fläche oder mit einer gut durchdachten Mischkultur erreichen. Mischkultur bedeutet, dass verschiedene Gemüsearten zusammen auf einem Gemüsebeet wachsen. So können Sie beispielsweise ein bunt gemischtes Beet mit Salaten, Möhren, Zwiebeln, Erdbeeren und Radieschen bepflanzen.
Eine wichtige Rolle bei der Beetplanung spielt der Wuchscharakter. Auch wenn die Pflanzen am Anfang recht klein aussehen, können sie innerhalb weniger Wochen das halbe Beet in Beschlag nehmen. Stehen die Pflanzen zu eng beisammen, konkurrieren sie um Licht sowie um die Wasser- und Nährstoffvorräte im Boden, sie bilden kein kräftiges Wurzelsystem und bleiben klein und mickrig. Bei der Anlage des Gemüsebeetes sollte deshalb auf ausreichend Pflanzabstand geachtet werden.
Aspekte wie Nährstoffbedürfnis oder Pflanzenfamilie sind für eine gute Mischkultur ebenfalls wichtig. Warum einige Pflanzen besonders gut miteinander harmonieren und andere lieber Abstand zueinander brauchen, erfahren Sie im Ratgeberbeitrag „Mischkultur im Gemüsebeet“.
Steht eine größere Fläche mit mehr als zehn Quadratmetern zur Verfügung, macht es Sinn, den Bereich in vier gleichgroße Gemüsebeete zu unterteilen. Man spricht in der Landwirtschaft auch von einer Vierfelderwirtschaft, da man zeitgleich vier Felder bewirtschaftet. Auf jedem Beet wachsen verschiedene Gemüsearten. Die Entscheidung, welche Pflanze auf welches Beet kommt, hängt vom Nährstoffbedarf der Gemüsepflanzen ab:
In der Regel ziehen die Pflanzen jedes Jahr auf das nächstgelegene Beet. Das bedeutet: Die Starkzehrer wandern auf das zuvor von bodenverbessernden Pflanzen bestückte Beet; die Mittelzehrer gehen auf das Beet, auf dem vorher Starkzehrer gestanden haben, und die Schwachzehrer ziehen auf das Beet der Mittelstarkzehrer.
Ein Grund für den jährlichen Fruchtwechsel liegt unter anderem in dem Nährstoffverbrauch: Auf einem frisch gedüngten, mit Kompost aufgewertetem Beet fühlen sich starkzehrende Gemüsepflanzen wie Tomaten, Zucchini oder Kürbisse pudelwohl. Sie entziehen dem Boden im Laufe der Saison einiges an Nährstoffen, da sie diese für ihr Wachstum und die Bildung von Früchten brauchen. Im Folgejahr kommen Mittelzehrer wie Möhren oder Kohlrabi auf das Beet, die etwas weniger Nährstoffe benötigen. Und im dritten Jahr, wenn der Boden bereits stark beansprucht worden ist, sät man die schwachzehrenden Radieschen und Salate ins Beet.
Natürlich muss der Boden vor einer neuen Pflanzung trotzdem immer wieder mit frischen Nährstoffen ausgestattet werden – in der Regel sind aber weniger Kompostgaben nötig, als es bei starkzehrenden Pflanzen der Fall wäre.
Das heißt: Wenn man das Beet vor der Bepflanzung mit ordentlich Kompost aufwertet, frische Gemüseerde und Schafwolldünger in den Boden einarbeitet, können selbst stark zehrende Gemüsearten problemlos jedes Jahr auf ein- und demselben Beet wachsen! Diese Option ist besonders empfehlenswert für diejenigen, die nur ein oder zwei Gemüsebeete haben und nicht jedes Jahr die Beete wechseln können.
Ein weiteres, sehr wichtiges Argument für einen regelmäßigen und gut geplanten Fruchtwechsel ist die Vorbeugung von Schädlingen. So haben sich einige Schädlinge und Pilzkrankheiten, die im Boden überwintern können, auf bestimmte Pflanzenfamilien spezialisiert. Wenn nun im zweiten Anbaujahr eine Pflanzenart derselben Familie ins Beet gesetzt wird, kann sich der Schädling direkt über die Jungpflanzen hermachen. Um die Ausbreitung von Schaderregern zu verhindern, sollte man daher in den nächsten drei bis vier Jahren eine Gemüseart pflanzen, die zu einer anderen Pflanzenfamilie gehört. Je nach Schädling können auch durchaus fünf oder sechs Jahre ins Land ziehen, bis das Beet wieder für die betroffene Pflanzenfamilie bewohnbar geworden ist.
Mit diesen Tipps steht der Anlage Ihres eigenen Gemüsegartens hoffentlich nichts mehr im Weg!
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