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Naturgarten – 10 Tipps für einen naturnahen Garten

Zwitschernde Meisen im Birnbaum, das Summen fleißiger Hummeln oder das Zirpen von Grillen – in einem naturnahen Garten pulsiert das Leben. Er ist wie eine grüne Metropole, in der es an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken gibt. Wie Sie Ihr Fleckchen Erde in einen Naturgarten verwandeln, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

10 einfache Tipps

Naturgarten anlegen

In einem Naturgarten fühlen sich Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen zuhause. Ein Spaziergang entlang blühender Wiesen, quer durch den Wald bis zu einem kleinen See bietet uns daher eine gute Inspiration. Überall lassen sich kleine Ökosystemen entdecken, die man für den eigenen Naturgarten nutzen kann: Blumenwiesen mit heimischen Wildblumen, Teichbiotope, Totholz-Haufen. Insgesamt haben wir zehn Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie ganz einfach selbst einen Naturgarten gestalten können.

schmetterling

1. Pflanzenvielfalt fürs ganze Jahr

Gartenvögel, Hummeln oder Schmetterlinge fühlen sich in Gärten wohl, die ihnen Nahrungsquellen und Unterschlupf bieten. Das gelingt, indem man unterschiedlichste Pflanzen für den Naturgarten einplant. Legen Sie dabei ein Augenmerk auf heimische Stauden und Gehölze. Diese haben den Vorteil, dass sie an die Witterung und den Standort angepasst sind, weshalb sie weniger Pflege und Aufmerksamkeit von Ihnen verlangen. Achten Sie darauf pollen- und nektarreiche Pflanzen in Ihren Garten zu pflanzen. Diese sind für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten besonders interessant.
Außerdem empfehlen wir Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. In der Natur ist immer etwas los. Die ersten Bienen sind bereits im März auf der Suche nach Nahrung. Viele Vögel, die sich im Sommer noch von herumfliegenden Insekten ernähren, weichen im Herbst und Winter auf Beeren und Samen aus. Pflanzen Sie deshalb verschiedene Pflanzenarten mit unterschiedlichen Blütezeiten. Nur so finden die kleinen Gartenmitbewohner das ganze Jahr über ausreichend Nahrung in Ihrem Naturgarten.

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Welche Pflanzen viel Nektar und Pollen enthalten und zu welchem Zeitpunkt sie blühen, haben wir in unserem Ratgeberbeitrag „Bienenfreundliche Pflanzen“  zusammengestellt.
Im Ratgeberbeitrag „Vogelfreundlicher Garten“ finden Sie Inspiration, wie sich Gartenvögel in Ihrem Naturgarten heimisch fühlen können. Statt eines Gartenzauns können Sie zum Beispiel Vogelbeere oder Wacholder pflanzen. Mit der Vogelbeere machen Sie rund 60 Vogelarten eine Freude.

Generell kann man bereits sehr viele Tiere glücklich machen, indem man einfach eine breite Vielfalt pflanzt. So locken heimische Beerensträucher, Obstbäume, blühende Kräutern und nektarreiche Stauden verschiedenste Gartenmitbewohner in den Garten.

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2. Blumenwiese für Insekten

Vielleicht haben Sie auch Lust auf eine Blumenwiese? Mit einer Wildblumenwiese begeistern Sie nicht nur nektar- und pollensuchenden Insekten, sondern schaffen auch eine Heimat für Krabbler und Erdbewohner. Denn die Stängel und Blätter bieten Käfern, Raupen, Spinnen oder Grashüpfern ein Zuhause. Auf dem Boden einer Wildblumenwiese fühlen sich hingegen Ameisen, Tausendfüßler oder Ringelnattern wohl. In der Bodenschicht findet man Asseln und Regenwürmer. Auch Vögel statten der Blumenwiese ab und an einen Besuch ab, um sich ein kleineres Insekt oder einen Regenwurm zu holen. Wenn Sie in Ihrem Naturgarten eine Blumenwiese anlegen möchten, ist der beste Zeitpunkt dafür Ende April oder Anfang Mai, wenn sich der Boden erwärmt hat.

Igel

3. Totes Holz? Unterschlupf für Tiere!

Auch wenn bei abgestorbenen Zweigen oder Baumstrünken das Wort „tot“ mitschwingt, sind sogenannte „Totholzhaufen“ alles andere als tot: Ganze Käferfamilien, Ameisen, Wildbienen oder Spinnen finden in einem solchen Haufen einen willkommenen Rückzugsort. Das lockt wiederum Gartenmitbewohner wie Igel oder Gartenvögel an, die auf ihrer Speisekarte einige der Insekten stehen haben. Lassen Sie daher ruhig im hinteren Teil Ihres Gartens eine wilde Ecke mit Totholz entstehen – zum Beispiel, indem Sie ein paar Zweige, Strauchschnitt oder größere Äste zu einem Haufen stapeln und Kräuter wie Brennnesseln, Klee oder Löwenzahn ungestört wachsen klassen. Direkt daneben könnte noch Platz für einen Komposthaufen sein, der ebenfalls ein gefundenes Fressen – im wahrsten Sinne des Wortes – für verschiedenste Kleinlebewesen im Garten darstellt.

Tipp für noch mehr Leben im Garten: Kreieren Sie eine Totholzhecke, auch Benjeshecken genannt. Benjeshecken bestehen im Grunde aus dünnem Gehölzschnitt, das locker übereinandergestapelt wird. Durch Samenanflug oder indem man gezielt Wildpflanzen ansiedelt, entsteht nach und nach neues Leben. Viele Tiere finden hier einen wunderbaren Unterschlupf. Solch eine Hecke bietet sich allerdings eher bei größeren Gärten an. Entdecken Sie einen kleinen Igel im Garten, bietet sich auch ein kleines Igelhaus an. In diesem findet der Igel während der kalten Winterzeit ein warmes Zuhause.

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4. Laissez-faire-Mentalität

Generell gilt bei einem naturnahen Garten: Weniger kümmern ist manchmal besser für die Natur. Lassen Sie daher ruhig mal Laub unter den Hecken liegen und schneiden Sie im Herbst nicht alle Stauden und Gehölze zurück – viele Insekten finden in den Halmen und zwischen den Zweigen ein Quartier für die kalten Wintertage. Lassen Sie eine wilde Ecke mit Brennnesseln, Löwenzahn und Giersch stehen – hier finden Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer Nahrung. Wobei sich nicht nur Insekten an den heimischen Kräutern erfreuen – auch wir können sie nutzen: für ein leckeres Pesto, im Salat oder als Kräutertee.

Naturgarten heißt allerdings nicht, dass alles wild durcheinanderwachsen darf. Einige Wildpflanzen sind deutlich dominanter in ihrem Wuchs als andere. Im Konkurrenzkampf um Platz, Nährstoffe, Licht und Luft würden sie gewinnen und andere verdrängen. Ein Garten, der nur von Giersch oder Brennnesseln besiedelt ist, ist jedoch nicht die grüne Metropole, die wir uns wünschen und die Wildbienen, Schmetterlingen oder Vögeln ein Zuhause bietet. Für einen Naturgarten, in dem sich verschiedenste Gartenbewohner wohlfühlen, braucht es Vielfalt. Um die Natur in die richtige Richtung zu lenken, sollte daher ab und an gezielt eingegriffen werden.

osterglocken

5. Natürliche Materialien

Zweige, Steine, Baumstümpfe – alles, was die Natur uns bereithält, ist auch für einen Naturgarten geeignet. Plastiktöpfe und Deko-Elemente aus Kunststoff haben in einem naturnahen Garten nichts zu suchen. Auch bei der Anlage und Pflege der Gartenpflanzen sind natürliche Materialien zu bevorzugen. Nachhaltig produzierte Bio-Erden in recycelten Verpackungen und biologische Dünger, die aus natürlichen Materialien wie Schafwollresten, Urgesteinsmehl oder pflanzlichen Rohstoffen bestehen, bieten hier eine nachhaltige Lösung.

Tipp: Möchten Sie Ihren Naturgarten ausschließlich mit pflanzlichen Produkten pflegen? In diesem Fall empfehlen wir Ihnen unsere COMPO öko balance Linie. Die Erde sowie die Dünger bestehen aus 100 Prozent pflanzlichen und natürlichen Rohstoffen wie Kartoffelmelasse oder Zuckerrübenvinasse, die bei der Lebensmittelherstellung anfallen und nun in Form von Dünger der Natur zurückgegeben werden.

gartenteich

6. Wasserquellen für Tiere

Ein wichtiges Element, das im Naturgarten nicht fehlen darf, ist Wasser. Wasser ist für das Leben der Gartenmitbewohner im Naturgarten unverzichtbar. Viele Bienen finden im Sommer zwar Nektar und Pollen, doch verdursten wegen der Trockenheit auf dem Weg. Auch Vögel oder Igel freuen sich über eine Wasserquelle. Wenn Sie außerdem Fröschen oder Fischen ein Zuhause bieten möchten, ist ein kleiner Gartenteich optimal. Ein plätschernder Fluss oder ein eingebauter Springbrunnen, der den Teich mit frischem Wasser und Sauerstoff versorgt, ist das i-Tüpfelchen im Naturgarten.

Sie können aber auch erstmal klein anfangen: Stellen Sie flache Schalen mit Steinen in die Beete. Schon kurz darauf zeigen sich die ersten Bienen, die sich auf den Steinen niederlassen, um das Wasser zu trinken. Für die gefiederten Besucher in Ihrem Garten ist eine Vogeltränke auf Hüft- oder Kopfhöhe unter freiem Himmel empfehlenswert. Eine Wasserstelle auf dem Boden oder unter einem Baum wäre gefundenes Fressen für Katzen und andere Gesellen. Die Vogeltränke darf ruhig etwas tiefer sein als das Bienen-Trinkbecken, sodass die Vögel darin im Sommer baden können.

Eichendekor anwenden

7. Wasser sparen

Nachhaltiges und wassersparendes Gärtnern gehört ebenfalls zu den Grundprinzipien im Naturgarten. Insbesondere im Hinblick auf die Erderwärmung und die zunehmende Trockenheit gehört das Sparen von Wasser zum Kernthema in der Gartenarbeit. Eine Regentonne sammelt für Sie den Regen, der im Frühjahr oder Sommer fällt, damit Sie ihn zum Gießen verwenden können.
Blumen- und Gemüsebeete können mit natürlichen Materialien wie Kompost- oder Gartenfaser gemulcht werden. Die Abdeckung mit Mulch sorgt dafür, dass weniger Wasser verdunstet, die Erde länger feucht bleibt und Sie seltener zum Wasserschlauch greifen müssen. Für größere Flächen oder Wege sind Eichendekorchips aus Eichenholz empfehlenswert, da sie auch optisch sehr ansprechend aussehen.

Schafwolldünger

Bei der Düngung können Sie mit Schafwollpellets arbeiten. Hierbei handelt es sich um organische Langzeitdünger, die die Wolle von Schafen enthalten. So nutzen wir beispielsweise für den COMPO BIO Universal Langzeit-Dünger mit Schafwolle die Wolle von Deichschafen, die natürlicherweise beim Scheren anfällt. Es handelt sich somit um einen natürlich nachwachsenden Rohstoff. Die Schafwollpellets speichern Wasser im Boden und geben es bei Bedarf an die Pflanzen ab.

Wasser sparen - 11 Tipps

Mittlerweile gibt es einige Ideen, wie man Wasser sparen kann, ohne seine Pflanzen hängen zu lassen. Mit unseren 11 Tipps wird nicht nur das Gärtnern nachhaltiger, sondern auch die Wasserrechnung günstiger.

Zum Beitrag
staudenbeet

8. Trockenmauer für Insekten

Eine Trockenmauer besteht ausschließlich aus Natursteinen, die ohne Mörtel trocken aufeinandergeschichtet werden. Sie wird daher auch als „Natursteinmauer“ bezeichnet und ist ein sehr schönes Gestaltungselement im Naturgarten. Die Trockensteinmauer ist ein Biotop für verschiedenste Lebewesen, die es gern warm und trocken haben. In den Zwischenräumen der Natursteine finden außerdem diverse Stauden und Kräuter Platz. Besonders wohl fühlen sich Pflanzen, die steinige, magere Böden präferieren und mit Trockenheit gut zurechtkommen. Eine schöne Auswahl insektenfreundlicher Pflanzen haben wir in dem Ratgebertext „Trockenmauer bepflanzen – 11 Pflanzen für Trockenmauern“ zusammengestellt.

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9. Nisthilfe & Insektenhotel

Viele Insekten finden zwar im Naturgarten Nahrungsquellen, doch nicht für alle gibt es genügend passende Rückzugsorte. Mit einer Nisthilfe für Vögel und einem Insektenhotel können Sie daher einigen Tieren in Ihrem Garten unter die Arme greifen.

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10. Natürliche Pflanzenstärkung

Haben Sie in Ihrem Blumenbeet Blattläuse entdeckt oder werden Ihre Pflanzen von Spinnmilben heimgesucht? Vorbeugung ist hier die beste Medizin: Mit einer bunten, abwechslungsreichen Pflanzenvielfalt an heimischen und robusten Wildpflanzen beugen Sie bereits einem größeren Befall vor. Außerdem fühlen sich in einem naturnahen Garten viele Nützlinge wohl, die Blattläuse & Co. liebend gerne für Sie bekämpfen. Und falls sich Schnecken im Blumenbeet oder Gemüsegarten breitmachen, helfen Laufenten Ihnen bei der Beseitigung. Somit herrscht im Naturgarten bereits meist eine gute Balance zwischen pflanzenfressenden Schädlingen und Nützlingen.

Ergänzend dazu können Sie Ihre Pflanzen mit natürlichen Pflanzenstärkungsmitteln unterstützen. So wirkt der BIO Grundstoff Brennnessel, der aus Brennnesselextrakt besteht, abwehrend gegenüber verschiedenen Schädlingen. Der BIO Grundstoff Lecithin ist aus Sojabohnen gewonnen und wirkt gegen Pilzkrankheiten an Nutz- und Zierpflanzen. Denn nur mit einer guten und umsichtigen Pflege wird Ihr Garten zu einer grüne Oase – und zu einer Heimat für Insekten und Tiere.

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Schritt für Schritt

Naturgarten anlegen: klein anfangen

Bei der Anlage eines Naturgartens gehen Sie am besten Schritt für Schritt vor. Eine grüne Metropole entsteht nicht über Nacht. Fangen Sie mit den kleinen Dingen an: Pflanzen Sie beispielsweise heimische Stauden mit reichlich Nektar und Pollen in Ihre Blumenbeete. Lassen Sie ein wenig „Laissez-faire“-Mentalität walten, indem Sie der Natur ein kleines Fleckchen Erde zurückgeben, an dem sich ungestört Wildblumen und Kräuter ansiedeln dürfen. Schneiden Sie Stauden und Gehölze nicht im Herbst, sondern im Frühjahr zurück, damit die kleinen Gartenmitbewohner im Winter einen Unterschlupf für die Überwinterung haben. Hängen Sie Nisthilfen und Insektenhotels auf und stellen Sie eine flache Wassertränke für Vögel und Bienen dazu. Achten Sie bei der Gartenpflege auf natürliche Dünger und Pflanzenschutzmittel, die für den Bio-Garten geeignet sind, und stellen Sie eine Regentonne auf, um Wasser aufzufangen.
Mit diesen einfachen Schritten können Sie Ihren Garten bereits ohne großen Aufwand naturnah gestalten und so Hummeln, Vögeln oder Igeln eine Freude machen.

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