Steckbrief
Eigenschaften
Befallszeit
Beschreibung
Maulwürfe
Still und heimlich baut er unterhalb der Erdoberfläche ein beeindruckendes Tunnelsystem – oft ohne, dass ihn irgendjemand zu Gesicht bekommt. Auf den Tunnelbauer aufmerksam wird man in der Regel erst durch die vielen aufgeworfenen Erdhügel, die sich über den gesamten Garten erstrecken können. Tatsächlich kann das ausgetüftelte Tunnelreich eines Maulwurfs bis zu 200 Meter Länge umfassen – und je mehr gegraben wird, desto mehr Erdhaufen entstehen. Kein Wunder also, dass Maulwürfe bei vielen Gartenbesitzern nicht sonderlich beliebt sind. Für all diejenigen, die ihren ungebetenen Besucher gerne wieder loswerden möchten, haben wir daher ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt.
Beim Maulwurf handelt es sich um ein Säugetier. Weltweit gibt es 35 verschiedene Arten. Der Name stammt von dem althochdeutschen Wort „Molte“, was Erde heißt. Daher bedeutet Maulwurf übersetzt „Erdwerfer“.
Die meisten Maulwurfarten leben unterirdisch grabend und behausen je nach Art offene Landschaften, Wälder, Flusstäler oder Hochgebirgsregionen. Sie sind in Eurasien und Nordamerika heimisch und gelten als territoriale Einzelgänger. Das heißt, nur während der Paarungszeit kommen Männchen und Weibchen zusammen, ansonsten verteidigen sie ihr Gebiet vehement gegenüber anderen Maulwürfen und Eindringlingen. Ihre Jungen ziehen die Weibchen in extra angelegten Schlafkammern groß, bevor sie nach etwa zwei Monaten das Nest schon verlassen müssen, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Die Schlafkammern liegen relativ tief unterhalb der Erdoberfläche. Der dadurch entstehende Maulwurfshügel ist daher in der Regel etwas größer als die übrigen Hügel.
In Europa tauchen vor allem vier Maulwurfarten auf:
1. Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
Der in West-, Mittel- und Osteuropa vorkommende Europäische Maulwurf ist der in Europa am weitesten verbreitete Maulwurf. Er wird etwa elf bis sechzehn Zentimeter groß und lebt in Waldlandschaften, offenen Gebieten, auf Weiden, in Parks und in städtischen Gebieten. Die natürlichen Feinde des Europäischen Maulwurfes sind Eulen, Greifvögel, Füchse oder Wildschweine. Entgegen häufigen Annahmen ist der Erdbewohner nicht blind, sondern kann zwischen hell und dunkel unterscheiden. Weitaus besser ausgeprägt sind jedoch Geruchs-, Tast- und Gehörsinn.
2. Aquitanien-Maulwurf (Talpa aquitania)
Anders als der Europäische Maulwurf ist der im südwestlichen Frankreich und nördlichen Spanien angesiedelte Aquitanien-Maulwurf tatsächlich blind. Seine Augen werden vollständig durch seine verwachsenen Augenlider verdeckt. Außerdem wird er mit zwölf bis neunzehn Zentimeter Körpergröße etwas größer als sein mitteleuropäischer Verwandter.
3. Römischer Maulwurf (Talpa romana)
Der Römische Maulwurf kommt in Italien und im Süd-Osten Frankreichs vor. Wie der Aquitanien-Maulwurf ist auch er durch seine von Haut verdeckten Augen vollständig blind.
4. Blindmaulwurf (Talpa caeca)
Der vorwiegend in Gebirgsregionen Süd- und Südosteuropas lebende Blindmaulwurf ist mit seinen zehn bis zwölf Zentimetern ein recht kleiner Vertreter. Auch er muss sich durch seinen fehlenden Sehsinn vollständig auf sein gutes Gehör und seinen guten Geruchssinn verlassen.
Maulwürfe halten keinen Winterschlaf, sondern bauen sich zur kalten Jahreszeit Speisekammern, in denen sie Regenwürmer lagern.
Der walzenförmige Körper des Maulwurfes ist perfekt an sein Leben unter der Erde angepasst. Durch seinen dichten dunklen Pelz, welcher keinen Strich besitzt, kann er sich sowohl vorwärts als auch rückwärts durch sein Tunnelsystem bewegen. Er hat eine empfindliche, spitze Schnauze, sehr ausgeprägte Schultern und schaufelartige Pfoten, mit denen er sich in Windeseile durch die Erde graben kann – dabei wird die überschüssige Erde einfach an die Oberfläche geschoben; es entstehen die bekannten Maulwurfshügel.
Wer ist schuld am Erdhaufen?
Die Unterscheidung der beiden ist sehr wichtig, um die richtige Vertreibung oder Bekämpfung anzuwenden: Während Wühlmäuse nicht geschützt sind und frei bekämpft werden dürfen, stehen Maulwürfe unter Naturschutz. Außerdem richtet die Wühlmaus tatsächlich Schäden im Garten an. Denn im Gegensatz zum Insektenfresser knabbert sie nur zu gerne Pflanzenwurzeln, Gemüse oder Blumenzwiebeln an.
Um zu erkennen, welches der beiden Tiere Ihren Garten umgräbt, können Sie zunächst den Erdhügel betrachten.
Fünf Indizien für einen Maulwurfshügel:
Fünf Indizien für einen Wühlmaushügel:
Wenn Sie ganz sichergehen wollen, können Sie eine Verwühlprobe machen. Graben Sie für die Probe den Gang an einigen Stellen im Rasen auf. Wenn die Stellen innerhalb von wenigen Stunden wieder verschlossen sind, haben Sie es mit Nagern zu tun. Da Maulwürfe ihre Gänge oft nur einmal verwenden, würden sie die Stellen gar nicht oder erst nach ein paar Tagen reparieren.
Im Abschnitt „Maulwurf vertreiben“ finden Sie Tipps, wie Sie den Maulwurf mit natürlichen Mitteln aus Ihrem Garten loswerden. Falls es sich um Wühlmäuse handelt, eignet sich zu Vergrämung Cumarax®.
Haben Sie einen Maulwurf im Garten, ist das ein Zeichen für eine gute Bodenqualität. Zugleich hilft Ihnen der Maulwurf dabei, die Bodenstruktur noch weiter zu verbessern, indem er zur Durchmischung und Durchlüftung der Erde beiträgt.
Der Maulwurf ist außerdem als kleiner Schädlingsbekämpfer bekannt. Auf der Speisekarte stehen neben Regenwürmern und Insekten auch Engerlinge, Asseln, Larven oder Schnecken. Sogar kleinere Mäuse isst der Maulwurf. Maulwürfe haben einen außergewöhnlich guten Tastsinn, da sie das sogenannte „Eimersche Organ“ besitzen. Dabei handelt es sich um ein Tastorgan am Rüssel, womit sie selbst kleinste Bewegungen und Geräusche wahrnehmen können. Das hilft ihnen enorm bei der Nahrungssuche, da sie sehr schnell bemerken, wenn sich Beute in ihrem Tunnelsystem befindet.
Wenn Sie sich Sorgen machen, ob der Maulwurf die Wurzeln Ihrer Pflanzen anknabbert, können Sie beruhigt sein: Der kleine Wühler ist ein reiner Insektenfresser. Wenn Sie Probleme mit angefressenen Wurzeln haben, treibt vermutlich eine Wühlmaus im Garten ihr Unwesen. Auch hier kann ein Maulwurf Abhilfe schaffen, denn für gewöhnlich vertreibt er die gefräßigen Plagegeister aus seinem Revier.
Dennoch kann ein aktiver Maulwurf für einigen Ärger sorgen: Denn der wohlgepflegte, schöne Rasen kann innerhalb weniger Tage mit schwarz-braunen Maulwurfshügeln überzogen sein. Bis zu zwanzig Hügel kann ein einziger Maulwurf am Tag auswerfen! Dementsprechend ist der kleine Insektenfresser im eigenen Garten oftmals unerwünscht.
Bekämpfung
So vertreiben Sie den Maulwurf
Wenn Sie Ihren Rasen nicht mit unzähligen Maulwurfshügeln übersät haben möchten, ist die Versuchung groß, sich das fleißige Tier schnellstmöglich vom Hals zu schaffen. Allerdings sollte man dabei beachten, dass Maulwürfe unter Naturschutz stehen und daher nicht direkt bekämpft werden dürfen.
Es gibt jedoch auch ein paar natürliche Methoden, den Maulwurf aus dem eigenen Garten zu vertreiben, ohne ihm dabei zu schaden.
1. Lärm machen
Wegen seines empfindlichen Gehörs mag der Maulwurf keine Lärmbelästigung, weshalb er sich gut durch verschiedene Geräuschquellen vertreiben lässt. Am besten mähen Sie regelmäßig Ihren Rasen oder lassen die Kinder im Garten Fußball spielen. Effizient ist es auch, eine Eisenstange in einen Maulwurfshügel zu stecken und regelmäßig laut dagegen zu klopfen. Sie können auch ein paar Blechdosen mit Bändern an der Stange befestigen, sodass sie ein Windspiel ergeben. Durch die Eisenstange wird das Geklapper in den Boden übertragen und geht dem empfindlichen Maulwurf gehörig auf die Nerven, sodass er meist schnell das Weite sucht.
2. Duftnoten setzen
Aufgrund seiner sensiblen Nase kann man den Maulwurf durch bestimmte Gerüche aus dem Garten vertreiben. Als pflanzliches Mittel gegen den Maulwurf empfiehlt sich daher, ein Vergrämungsmittel auf der Basis von stark riechenden Ölen wie das COMPO Maulwurf-Raus anzuwenden. Um den Maulwurf zu vertreiben, sollte eine Reihe von Steinen, die mit dem Öl versehen wurden, im Abstand von einem Meter ausgebracht werden. Kreisen Sie die Tiere dabei nicht ein und lassen einen „Fluchtweg“ offen. Bringen Sie ein bis zwei Steine mit einem Stock oder einem Spaten 20 Zentimeter tief in den Boden. Verschließen Sie die Löcher anschließend wieder und ebnen nach der Behandlung die Maulwurfhaufen ein.
Achtung: Es bringt nichts, Maulwurfhügel mit einer Harke einzuebnen, dann gräbt das Tier direkt einen neuen Maulwurfsgang mit einem neuen Hügel, um nicht zu ersticken.
Gibt es Hausmittel gegen Maulwürfe?
Ab und an begegnet einem die Meldung, dass man Maulwürfe mit Gummibärchen vertreiben kann, weil sie keine Gelatine vertragen. Das sollten Sie auf keinen Fall tun. Gelatine schadet dem Maulwurf und ist somit verboten!
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