Grundlagen
Ihre Planung für die nächste Gartensaison steht bereits und Sie können es gar nicht erwarten, endlich wieder mit den Händen in der Erde zu wühlen und neue Blumen zu pflanzen? Wir verraten Ihnen, worauf Sie beim Pflanzen von Garten- und Kübelpflanzen achten müssen und wann der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen gekommen ist.
Egal ob Profi oder Gartenneuling, das richtige Pflanzen ist der Schlüssel zu einem blühenden Garten und Balkon. Bevor Sie loslegen, gibt es daher einige Fragen zu klären: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Einpflanzen, welchen Standort benötigen meine Garten- und Kübelpflanzen eigentlich und wie bereite ich meine Pflanzen auf den Einzug ins Beet oder in den Balkonkasten vor? Wir stellen Ihnen die wichtigsten Grundlagen zum richtigen Einpflanzen vor - für Blumen, Gemüse oder Zimmerpflanzen.
Sonne oder Schatten?
Damit Ihre grünen Lieblinge optimal gedeihen können, ist es entscheidend, einen Standort zu finden, der den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanze gerecht wird.
Informieren Sie sich deshalb vor der Pflanzung darüber, ob die Pflanzen einen sonnigen, halbschattigen oder schattigen Standort bevorzugen. So möchten Sonnenanbeter wie Lavendel, Thymian, Rosmarin, Prachtkerze, Katzenminze oder Sonnenbraut so viel Sonnenschein wie möglich abbekommen. Schattengewächse wie das Tränende Herz, Funkien oder Efeu freuen sich hingegen über ein schattiges Plätzchen.
Allerdings ist Schatten nicht gleich Schatten und Sonne nicht gleich Sonne. Von halbschattig, bis zu absonnig und vollsonnig gibt es einige Abstufungen, die eine pauschale Kategorisierung schwer machen. Pflanzen, die im lichten Schatten oder Halbschatten, das heißt bei einem im Tagesverlauf wechselnden Zusammenspiel von Sonne und Schatten, gut gedeihen, würden an komplett lichtarmen Standorten eingehen. Daher muss immer die individuelle Pflanze mit ihren Bedürfnissen, im Zusammenspiel mit anderen Standortfaktoren wie Wind, Bodenbeschaffenheit und Umgebung, betrachtet werden.
Tipp: Machen Sie sich vor der Pflanzung auch darüber Gedanken, welche Pflanzen winterhart sind. Besonders frostempfindliche Pflanzen werden am im Kübel eingepflanzt, sodass Sie diese flexibel umstellen können.
Frühjahrs- oder Herbstpflanzung?
Blicken wir Richtung Garten, gibt es vor allem zwei Zeiträume zum Einpflanzen von Gartenpflanzen, die in Frage kommen: Die Herbstbepflanzung von Ende September bis Anfang Dezember sowie die Frühjahrsbepflanzung von Anfang März bis Ende April. Denn innerhalb dieser Zeitspannen befinden sich Gartenpflanzen in ihrer Wachstumspause.
Die Entscheidung, ob lieber im Frühling oder Herbst gepflanzt wird, hängt dabei von der Art der Pflanze ab. Die meisten mehrjährigen und winterharten Gartenpflanzen und Gehölze können etwas besser anwachsen, wenn sie bereits im Herbst gepflanzt werden. Denn der Gartenboden weist im Herbst meist noch angenehm warme Temperaturen auf, sodass die Pflanzen gut verwurzeln können. Zugleich sorgt der Regen für ausreichend Feuchtigkeit. Bei Frühjahrspflanzungen müssen Sie einen höheren Pflegeaufwand einkalkulieren, da es bereits im Frühjahr schnell zu sonnigen Trockenphasen kommen kann und die Pflanzen entsprechend gegossen werden müssen. Dank ihres stark ausgebildeten Wurzelwerks sind sie bis zum Sommer bereits unempfindlicher gegenüber Trockenphasen. Auch winterharte Herbst- oder Winterblumen werden in der Regel erst ab September gepflanzt.
Frostempfindliche Gewächse wie Lavendel, Pfirsichbäume, Hortensien oder Hibiskus, welche entweder im Garten oder ganzjährig draußen im Kübel stehen, kommen hingegen deutlich besser durch ihren ersten Winter, wenn sie im Frühjahr gepflanzt wurden. Nicht-winterharte Sommerblumen wie Petunien, Geranien oder Verbenen pflanzen Sie sogar erst dann, wenn keine Nachfröste mehr vorhanden sind – meistens ist dies nach den Eisheiligen im Mai der Fall.
Containerpflanzen, wurzelnackt oder Ballenware?
Wenn Sie sich in Baumschulen oder im Fachhandel auf die Suche nach passenden Gehölzen, Hecken oder Sträuchern begeben, stoßen Sie zwangsläufig irgendwann über die Begriffe wurzelnackt, Containerpflanzen oder Ballenware. Tatsächlich ist die Wuchsform oder die „Verpackung“ Ihrer Gartenpflanzen ein wichtiges Kriterium, um zu entscheiden, wann der richtige Pflanzzeitpunkt ist. Doch was genau ist der Unterschied?
Erde für Garten- und Kübelpflanzen
Für Gartenpflanzen
Neben der richtigen Menge an Sonnenlicht gibt es einen weiteren wichtigen Standortfaktor zu bedenken, bevor Sie die Pflanzen Ihrer Wahl in den Garten aussetzen: die Bodenbeschaffenheit.
Die Hauptbestandteile im Boden sind Sand, Schluff und Ton. In der Regel präferieren die meisten Pflanzen eine „goldene Mitte“ mit einem Sand- und Tongehalt zu ähnlichen Anteilen. Die meisten Gartenböden sind für eine Vielzahl an Pflanzen geeignet. Enthält ein Boden jedoch viel Ton und wenig Sand, spricht man von schweren Böden; dominiert der Sandanteil ist von leichten Böden die Rede. Diese Böden sind nicht für alle Pflanzen optimal. In unserem Ratgeberbeitrag können Sie sich genauer über die verschiedenen Bodenarten informieren und erfahren, wie Sie Ihren Gartenboden bearbeiten und welche Pflanzen für die verschiedenen Bodentypen geeignet sind.
Achtung: Auch der pH-Wert des Bodens ist entscheidend. Die meisten Gartenpflanzen bevorzugen einen neutralen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Jedoch gibt es auch einige Pflanzen, sogenannte Moorbeetpflanzen wie beispielsweise Heidelbeeren, Preiselbeeren, Cranberrys, Rhododendren und Azaleen, die nur in sauren Böden mit einem pH-Wert unter 5,5 gedeihen. Hier sollte man den Gartenboden vor der Pflanzung großzügig ausheben und mit saurer COMPO SANA® Rhododendron- und Hortensienerde auffüllen.
Für Kübelpflanzen
Eine wesentliche Herausforderung bei Kübelpflanzen ist Staunässe – denn bei dem begrenzten Raum kann schnell mal aus Versehen übergossen werden. Idealerweise verfügen Ihre Gefäße daher über ein Abflussloch, durch das überschüssiges Wasser entweichen kann.
Eine Drainageschicht mit dem COMPO BIO GRANUPLANT® Drainage- und Pflanzgranulat beugt als unterste Schicht im Pflanzengefäß effektiv Staunässe und Wurzelfäule vor. Wählen Sie anschließend eine spezielle, hochwertige Kübelpflanzenerde aus, die zu den jeweiligen Bedürfnissen der Pflanze passt. Einen Überblick über die unterschiedlichen Erden bekommen Sie im Beitrag „Welche Erde eignet sich für welche Pflanze“. Generell eignet sich für eine Vielzahl an Balkon- und Kübelpflanzen eine Universalerde wie die COMPO SANA® Balkon- und Kübelpflanzenerde. Diese enthält einen optimierten Spurennährstoff-Mix, der Ihre Pflanzen für bis zu 12 Wochen mit Nährstoffen versorgt. Der hochwertige Wasserspeicher Aqua Depot® speichert außerdem einen Teil des Gießwassers und gibt ihn bedarfsgerecht an die Pflanzen ab.
Einmal eintauchen, bitte!
Damit Ihre Garten- und Kübelpflanzen sicher anwachsen können, gilt es, sie vor dem Einpflanzen richtig vorzubereiten. Wir empfehlen wurzelnackte Pflanzen vorher einige Stunden in einen Eimer mit Wasser zu stellen, damit sich die Wurzeln mit ausreichend Feuchtigkeit vollsaugen können. Am besten schlagen Sie Ihre wurzelnackten Pflanzen nach dem Kauf in einem feuchten Tuch ein, falls Sie diese nicht direkt einpflanzen. Haben Sie beschädigte oder abgeknickte Wurzeln entdeckt, können Sie diese mit einer Gartenschere zurückschneiden, um das Wurzelwachstum der Pflanze anzuregen.
Auch bei Pflanzen, die Sie im Container oder als Ballenware gekauft haben, tauchen Sie den Wurzelballen vor dem Einpflanzen für einige Minuten ins Wasser. Dann kann es mit dem Einpflanzen losgehen!
Welchen Pflanzabstand sollte ich einhalten?
Für Pflanzen im Gartenbeet
Welche Abstände Sie beim Pflanzen im Garten einhalten sollten, hängt grundsätzlich von der Art der Pflanze, ihrer Größe und ihrem Wachstumsmuster ab. Je größer eine Pflanze ist, desto mehr Platz benötigt sie auch. Dabei kann die kleine, kompakte Größe der Jungpflanzen auf den ersten Blick täuschen – denn gerade Stauden und Gemüsepflanzen gewinnen nach dem Einpflanzen meistens nochmal ordentlich an Größe und Breite.
Daher ist es wichtig, den Gartenpflanzen genügend Abstand im Beet zu gewähren, damit sie nicht zu dicht stehen. So können geringe Abstände die Ausbreitung von Krankheiten fördern – auf engem Raum zirkuliert die Luft schlechter, sodass sich beispielsweise Pilze schnell ausbreiten können und die Beetnachbarn anstecken. Gleichzeitig nehmen sich Pflanzen, die zu eng gepflanzt wurden, möglicherweise gegenseitig Licht, Nährstoffe und Wasser weg. Im schlimmsten Falle werden einzelne Pflanzen durch ihre dominanteren, stärkeren Pflanznachbarn komplett verdrängt. Doch auch ein zu großer Pflanzabstand kann problematisch werden, denn große Freiflächen ermöglichen, dass sich Unkraut schneller zwischen den Beetpflanzen ausbreitet. Achten Sie daher auf die Angaben, die auf dem Pflanzetikett stehen.
Für Pflanzen im Topf
Damit sich Ihre Kübelpflanzen wohl fühlen, sollten der Topf mindestens drei Zentimeter breiter sein als jener, in dem Sie die Pflanze gekauft haben. Der Wurzelballen sollte in alle Richtungen hin noch zehn Zentimeter Platz haben.
Möchten Sie Blumen, Stauden oder Gräser gemeinsam in einen großen Kübel pflanzen, ist die richtige Anordnung entscheidend – nicht nur, damit die Pflanzen gut gedeihen können, sondern auch für die Ästhetik! Setzen Sie daher größere Pflanzen in die Mitte und kleinere, niedrig wachsende Arten am Rande des Kübels drumherum. So bekommen alle Kübelpflanzen ausreichend Sonnenlicht ab und kommen optimal zur Geltung.
Inspiration gefällig? Wir zeigen Ihnen in unserem Beitrag, wie Sie eine schöne Kübelbepflanzung für die Terrasse, komplett in schlichtem Weiß gehalten, gestalten.
Schritt für Schritt
1. Mit Drainageschicht und Erde auffüllen
Legen Sie zwei, drei Tonscherben über das Abflussloch um zu vermeiden, dass dieses durch Erde verstopft oder die Wurzeln der Pflanze durch das Loch wachsen. Verteilen Sie nun eine Schicht Bimsgranulat auf dem Boden des Gefäßes, um Staunässe vorzubeugen. Bei hohen Kübeln reicht es aus, wenn die Drainageschicht etwa ein Viertel ausmacht, flachere Kübel befüllen Sie eher mit einem Drittel Bimsgranulat. Anschließend befüllen Sie den Kübel einer speziellen Erde für Kübel- und Balkonpflanzen.
2. Pflanzen einsetzen
Haben Sie Ihren Kübel oder Ihren Balkonkasten vorbereitet, können Sie die Pflanzen Ihrer Wahl aus ihrem alten Topf rausholen und den Wurzelballen auflockern. Setzen Sie die Pflanze nun auf derselben Höhe wie zuvor ein und füllen Sie den restlichen Kübel mit Erde auf. Lassen Sie dabei idealerweise einen Gießrand von zwei bis drei Zentimetern – also einen Abstand zwischen der Oberkante des Topfes und der Erdoberfläche. So hat das Gießwasser genügend Platz, um langsam zu versickern.
3. Mulchen mit Bims
Drücken Sie die Erde nun sanft an, damit keine Hohlräume im Blumenkübel entstehen. Nun können Sie die oberste Erdschicht noch mit Bimsgranulat abdecken – dies schützt die Erde vor dem Austrocknen und sorgt gleichzeitig für eine natürliche Dekoration im Kübel.
4. Angießen und fertig!
Damit Ihre Pflanzen gut anwurzeln können, benötigen Sie nun eine Portion Wasser – und schon ist Ihr Kübel fertig bepflanzt!
Schritt für Schritt
1. Pflanzloch ausheben
Bei Pflanzen mit Wurzelballen sollte der Durchmesser des Lochs in der Regel doppelt so tief und breit wie der Ballen selbst sein.
2. Erde auflockern
Lockern Sie anschließend den Boden des Pflanzlochs mit einer Grabegabel oder Spaten auf. Sie können auch eine Schicht Bimsgranulat im Loch verteilen, um den Boden zusätzlich aufzulockern. Der vorher ausgehobenen Erde können Sie nun je nach Pflanzenart einen festen Langzeitdünger beimischen. Dieser gibt seine Nährstoffe gleichmäßig und über mehrere Monate an die Pflanzen frei.
3. Pflanzen einsetzen
Lockern Sie nun den Wurzelballen der Gartenpflanzen vorsichtig mit der Hand auf, um die Wurzelbildung anzuregen. Nun können Sie diese einsetzen und das Pflanzloch mit der Erde auffüllen. Die Pflanzen sollten dabei nur so tief wie vorher im Topf oder in der Erde liegen, Veredelungsstellen müssen oberhalb der Bodenoberfläche sein. Bei höheren Bäumen und Sträucher können Sie einen Pfahl zum Stützen mit ins Pflanzloch reinsetzen.
4. Andrücken und angießen
Treten Sie die Erde anschließend vorsichtig fest, sodass keine Hohlräume mehr unter der Erde entstehen. Und nun das Angießen nicht vergessen! Wichtig: Nicht über die Pflanze, sondern direkt auf die Erde gießen.
Kleiner Tipp: Pflanzen mulchen
Bei warmen und trockenen Temperaturen im Frühling kann es hilfreich sein, die Pflanzen zu mulchen. Verteilen Sie dafür etwas Mulch um die Pflanze herum. Die Schicht sollte ungefähr drei Zentimeter hoch sein. Sie sorgt dafür, dass weniger Wasser verdunstet und Sie nicht so häufig zur Gießkanne greifen müssen.
Mit dem Einpflanzen ist die Arbeit im Garten noch nicht getan – denn die richtige Pflege im Anschluss ist mindestens genauso wichtig! Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen für Ihre Garten- und Kübelpflanzen? Das Wässern! Denn nur mit einer ausreichenden Wasserversorgung werden Sie auch langfristig von Ihren frisch gepflanzten grünen Mitbewohnern profitieren. Worauf Sie beim Wässern Ihrer Pflanzen achten sollten, erfahren Sie in unserem 1x1 der Bewässerung.
Wenn Sie Ihre Pflanzen nicht direkt beim Einpflanzen mit einem Langzeitdünger versorgt haben, können Sie dies auch noch nachträglich tun – denn gerade in der Wachstumsphase benötigen diese schnell verfügbare Nährstoffe. Weitere Tipps zum richtigen Pflanzen düngen erhalten Sie in unserem großen Dünger-Spezial.
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