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Steckbrief

Kakteen

Kaktus
Kaktus

Bedürfnisse

Gießen:
wenig
Licht:
Sonne
Pflegeaufwand:
gering

Blütezeit

Eigenschaften

Einsatzbereich:
Zimmer, Balkon und Terrasse
Wuchshöhe:
variierend
Blütefarbe:
Lila, Rosa, Weiß, Gelb, Orange, Rot

Richtig pflanzen

Kakteen pflanzen

Kakteen – widerstandsfähige Wüstenbewohner

Sie sind besonders beliebte Zimmerpflanzen-Kandidaten: Kakteen. Die sonnenliebenden Kakteengewächse (Cactaceae) mit den oftmals typischen Dornen sind eine vielfältige und faszinierende Pflanzenfamilie mit über 130 Gattungen und bis zu 1.800 Arten – da findet jeder Pflanzenliebhaber die passende Pflanze.

Ursprünglich stammen Kakteen vorwiegend aus Amerika, wo sie insbesondere in den Steppen und Wüsten Mexikos und Argentiniens beheimatet sind. Doch auch in den tropischen Regenwäldern kann man sie finden, wo sie als Epiphyten, sogenannte Aufsitzerpflanzen, auf Bäumen im Dschungel wachsen. Die Überlebenskünstler sind dabei an die extremen Wetterbedingungen ihrer Heimatregionen angepasst und haben Strategien entwickelt, um sich an die Trockenheit und Hitze anzupassen. So gehören Kakteen zu den Sukkulenten – das sind Pflanzen, die Wasser in ihren dickfleischigen Blättern speichern können und somit über längere Zeiträume hinweg vor Austrocknung geschützt sind. Kakteen sind die bekannteste Gruppe der Sukkulenten, wobei die meisten von ihnen zu den Stammsukkulenten zählen, das heißt, sie speichern Feuchtigkeit hauptsächlich in ihrem Stamm oder Hauptspross.

Kakteen: Dornen oder Stacheln?

Auch wenn Kakteen im Volksmund als Stachelpflanzen bezeichnet werden, handelt es sich bei den pieksigen Teilen tatsächlich um Dornen, nicht um Stacheln! Der Unterschied besteht darin, dass Dornen in der tieferen Schicht verwurzelt sind, Stacheln gehören hingegen zur äußeren Hülle, der Epidermis, der Pflanze. Typischerweise hat ein Kaktus einen oder mehrere Sprosse, die mit Dornen übersät sind. Diese Dornen entstehen aus sogenannten Areolen – kleinen Polstern, aus denen Dornen, aber auch Haare oder Blüten, hervorgehen können. Die Dornen dienen nicht nur als Schutz vor Fressfeinden, sondern reduzieren auch die Verdunstung, was dem Überleben in den trockenen Heimatregionen der Kakteen zugutekommt. Mit ihrer einzigartigen Anpassungsfähigkeit und dem besonderen Erscheinungsbild sind Kakteen nicht nur Überlebenskünstler der Natur, sondern auch beeindruckende Schmuckstücke für jeden, der Pflanzen liebt.

Arten und Sorten der Kakteen

Die exotischen Pflanzen bieten eine beeindruckende Vielfalt an Arten und Sorten, von besonders pflegeleichten bis hin zu außergewöhnlichen Varianten. Das Besondere: Je nach Art und Standort haben Kakteen eine beeindruckende Lebensdauer von zehn bis zu 200 Jahren. Den ältesten Kaktus der Welt kann man in einer Gärtnerei in Thüringen bestaunen!

Grundsätzlich können die Sukkulenten in vier Unterfamilien unterteilt werden.

1. Pereskioideae: Die erste Familie der Pereskioideae, auch Laubkakteen genannt, umfasst ausschließlich die Gattung Pereskia – charakteristisch für Arten dieser Gattung sind fleischige, dornige Blätter, die sich in ihrer Erscheinung von typischen Kakteen deutlich unterscheiden. Pereskia-Arten bilden hohe Klettersträuche aus, die mehrere Meter hoch werden und überzeugen mit attraktiven Blüten, wie beispielsweise die hübschen Sorten ‘Pereskia bleo‘ oder ‘Pereskia grandifolia‘.

2. Opuntioideae: Die Familie der Opuntioideae ist besonders bekannt und vielfältig – denn sie umfasst ganze 300 Arten. Hierzu gehört beispielsweise der beliebte Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica). Opuntioideae-Kakteen wachsen eher baumförmig und sind mit Dornen besetzt, was sie zu markanten Vertretern ihrer Gattung macht.

3. Maihueniodeae: Diese Unterfamilie der Kakteen umfasst niedrigwachsende Kakteen-Arten, die sich durch einen kleinen, runden Stamm auszeichnen, wie beispielsweise die Sorte ‘Maihuenia poeppigi‘. Der Kaktus mit den hübschen gelben Blüten bildet Polster von knapp zehn Zentimeter Höhe.

4. Cactoideae: Die Familie der Cactoideae bietet die größte Artenvielfalt unter den Kakteen. Der Großteil aller Kaktus-Arten zählt zu dieser Gruppe, die immense Unterschiede in Form und Größe aufweist, von winzigen bis zu 20 Meter hohen Kakteen. Beliebte Arten sind die Bischofsmütze (Astrophytum myriostigma), ein kugeliger Kaktus, der maximal 40 Zentimeter hoch wird und eine hübsche Blüte auf dem „Kopf“ trägt. Ein weiterer Favorit ist der runde, gelbe Echinocactus grusonii, auch Schwiegermuttersitz genannt.

Die 5 beliebtesten Zimmerkakteen

1. Weihnachtskaktus (Schlumbergera): Er gehört zu den Blattkakteen und blüht von November bis Januar. In dieser trüben Winterzeit verschönert er die Wohnung mit seinen farbenfrohe Blüten - von Orange, Gelb bis zu Rosarot.

2. Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica): Ein besonders beliebter Zimmerkaktus ist der Feigenkaktus, der bis zu anderthalb Meter groß werden kann. Er hat eine säulenartige Form und bildet flache, scheibenförmige Sprossteile aus. Mit etwas Glück kann man sich zudem an seinen leuchtend gelben Blüten erfreuen.

3. Greisenhaupt (Cephalocereus senilis): Dieser zeichnet sich durch seine besondere Erscheinung aus – denn seine feinen, weißen Haare lassen ihn flauschig aussehen. Diese dienen ihm zusammen mit seinen Dornen als Schutz vor Hitze und Kälte. Er wächst sehr langsam und erreicht im Topf maximal 70 Zentimeter.

4.  Goldkugelkaktus (Echinocactus): Der Kaktus, der auch Schwiegermuttersitz genannt wird, ist ein besonders beliebter Kandidat für Zuhause. Er begeistert mit langen, gelben Dornen und einer abgeflachten Oberfläche, die an einen Sitz erinnert, woher auch sein Spitzname stammt. Im Topf kann er zwischen 20 und 130 Zentimeter groß werden.

5. Erdbeerkaktus (Gymnocalycium friedrichii): Ein richtiges Highlight liefert der Erdbeerkaktus, der 2023 zum Kaktus des Jahres ernannt wurde. Das Besondere an ihm ist seine aufsitzende, leuchtend rote Kugel, die durch die Kombination von zwei Kaktus-Arten entstanden ist.

Der ideale Standort für Kakteen

Kakteen haben je nach Herkunft unterschiedliche Bedürfnisse. Ein Kaktus aus der Trockenwüste benötigt weniger Nährstoffe und Wasser als ein Kaktus aus einer gemäßigten Zone. Als Zimmerpflanzen lieben Kakteen sonnige und warme Standorte. Am besten platziert man sie daher direkt am Südfenster. Zugluft vertragen sie nicht gut, daher sollte der Standort geschützt sein.

Im Sommer sind Kakteen auch draußen sehr gut aufgehoben. Ein Platz in der Sonne auf Terrasse oder Balkon ist ideal, solange die Nachttemperaturen nicht unter zehn Grad fallen. Wichtig ist außerdem, dass der Standort überdacht und vor Regen geschützt ist, denn Kakteen mögen es generell lieber zu trocken als zu feucht.

Kakteen pflanzen – so geht's

In ihrer natürlichen Heimat wachsen Kakteen auf eher kargen, sandigeren Böden. Daher ist es wichtig, eine spezielle Erde wie die COMPO CACTEA® Kakteen- und Sukkulentenerde zu verwenden. Die Erde bietet den Wüstenpflanzen eine optimale, luftige Struktur mit hochwertigem Quarzsand und versorgt sie gleichzeitig mit allen wichtigen Haupt- und Spurennährstoffen für die ersten Wochen. Nasse Füße verträgt der Kaktus nicht gut – mit einer guten Drainage können Sie Staunässe aber ganz leicht vorbeugen. Verteilen Sie dafür Pflanzgranulat aus nachhaltigem Bimsstein im Topfboden. Ebenso wichtig ist es, dass der Topf über ausreichend Abzugslöcher verfügt, aus welchen überschüssiges Gießwasser abfließen kann.

Kakteen umtopfen

Mit der Zeit füllen die Wurzeln der Kakteen die Erde im Topf aus, die sich dadurch verdichten kann. Daher ist es wichtig, Kakteen regelmäßig umzutopfen. Da Kakteen langsam wachsen, kann dies etwa alle zwei bis fünf Jahre erfolgen. Dass Ihr Kaktus einen größeren Topf benötigt, erkennen Sie mitunter daran, dass er umzukippen droht oder die Wurzeln aus den Abzugslöchern herauswachsen. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Frühling oder Herbst. Beim Umtopfen sind Gartenhandschuhe empfehlenswert, um Verletzungen durch die Dornen zu vermeiden.

Richtig pflegen

Kakteen pflegen

Wie oft muss man Kakteen gießen?

Trockenheit ist für die widerstandsfähigen Kakteen kein Problem – im Gegenteil: Es ist besser, zwischen den Gießeinheiten große Abstände einzuplanen, denn die Sukkulenten sind äußerst genügsam. Daher gilt: Lieber einmal zu wenig als einmal zu viel gießen. Die Erde darf nicht dauerhaft feucht sein, da dies zu Wurzelfäulnis führen kann. Als Wüstengewächse sind Kakteen seltene, aber starke Regenschauer gewohnt. Gießen Sie die Pflanzen daher lieber einmal durchdringend und warten anschließend ab, bis die Erde wieder vollständig trocken ist. Überschüssiges Wasser im Untersetzer sollte stets weggeschüttet werden. Große Pflanzen benötigen alle vier bis sechs Wochen Wasser, während sich kleinere Kakteen über häufigere Gießeinheiten freuen, da sie kleinere Wurzelsysteme ausbilden und weniger Wasser speichern können. Im Winter reduzieren Sie das Gießen am besten auf ein Minimum, da sich die Kakteen in dieser Zeit in der Ruhephase befinden.

Sie können Ihre Kakteen übrigens auch ähnlich wie Orchideen tauchen, statt sie zu gießen. Dazu stellt man den Pflanztopf mitsamt Kaktus in einen Eimer mit Wasser, bis sich die Erde vollständig vollgesogen hat. Lassen Sie den Kaktus anschließend gut abtropfen, bevor sie ihn zurück an seinen Platz stellen.

Kakteen düngen

Damit Ihre Lieblingskakteen langfristig gesund bleiben und kräftig wachsen, brauchen sie  regelmäßig Nährstoffe. Verwenden Sie dafür einen speziellen Kakteen- und Sukkulentendünger. Der kaliumreiche Kakteen-Dünger sorgt für einen kräftigen, kompakten Wuchs und unterstützt die Wasserspeicherung und Widerstandsfähigkeit der Wüstenpflanzen optimal. Bringen Sie den Dünger von März bis Oktober nach Bedarf mit dem Gießwasser aus, in der Ruhepause von November bis Februar verzichten Sie auf das Düngen.

Kakteen vermehren

Wenn Sie gar nicht genug bekommen von ihren hübschen Kakteen, können Sie diese ganz einfach mittels Stecklinge vermehren. Schneiden Sie dafür einen kräftigen Trieb von der Pflanze mit einem scharfen, sauberen Messer ab und lassen Sie den Steckling für einige Tage an einem warmen Ort antrocknen. Anschließend können Sie den Steckling in einen kleinen Topf mit Kakteen- und Sukkulentenerde setzen. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie den Steckling sparsam an. Nach einigen Wochen bilden sich die ersten Wurzeln – so können Sie sich ganz bald an einem neuen Pflänzchen erfreuen.

Kakteen im Winter pflegen

Die meisten Kakteen begeben sich nach ihrer Wachstumsphase im Sommer in den Winterschlaf. Denn in ihrer natürlichen Heimat in der Wüste sind sie es gewöhnt, nach den heißen Sommermonaten einige kalte Monate zu überstehen, in denen sie ihre Kräfte sammeln können. Während einige Kakteen-Arten das ganze Jahr über an ihrem warmen, hellen Standort in der Wohnung bleiben können, möchten andere Kakteen kühl überwintert werden. Dazu gehören beispielsweise der Weihnachtskaktus, der Warzenkaktus (Mammillaria) oder auch der Zwergkaktus (Rebutia). Stellen Sie die Sukkulenten dafür ab September/Oktober bis Februar an einen kühlen, möglichst hellen Standort. Fünf bis 15 Grad sind hier optimal. Ein frostfreies Gewächshaus oder ein unbeheiztes Treppenhaus sind hierfür gute Optionen. Während der Überwinterung können Sie die Gießeinheiten vollständig einstellen.

Krankheiten & Schädlinge an Kakteen

Kakteen sind robuste Pflanzen, doch auch sie können von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Häufige Probleme sind Wurzelfäule und Pilzinfektionen, die durch zu viel Feuchtigkeit und schlechte Drainage entstehen. Um dies zu verhindern, sollten Kakteen nur sparsam gegossen und in durchlässiges Substrat mit ausreichend Drainage gepflanzt werden.

Zu den häufigsten Schädlingen an Kakteen zählen Woll- und Schildläuse. Diese können sich gut unter dem Filz der Kakteen verstecken und sind oftmals nur schwer zu entdecken. Kleine, bräunliche Erhebungen auf den Trieben des Kaktus deuten auf einen Befall mit Schildläusen hin. Auch Spinnmilben, die durch feine Gespinste sichtbar werden, können am Kaktus vorkommen. Um den lästigen Besuch loszuwerden, können Sie ein natürliches Pflanzenschutzmittel wie das COMPO Schädlings-frei plus AF an Ihrem Kaktus ausbringen. Benetzen Sie die Pflanze dafür vollständig auf der Blattober- und Unterseite mit dem Mittel und wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf.

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