Steckbrief
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Erntezeit
Eigenschaften
Richtig pflanzen
Minze pflanzen
Die Minze (Mentha) beeindruckt durch ihre große Arten- und Sortenvielfalt. Mit über 30 Arten gehört sie zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist sowohl ein geschätztes Heil- als auch Gewürzkraut. Ursprünglich stammt die Minze aus Vorderasien und dem Mittelmeergebiet, wo sie besonders an feuchten Stellen wie Gräben und Ufern gedeiht. Die Vielfalt der Minze zeigt sich vor allem in den unterschiedlichsten Düften und Aromen der verschiedenen Minzarten und -sorten. Von scharf und herb bis hin zu süßlich-mild gibt es für jeden Geschmack die passende Minze:
Minzart | Eigenschaften |
Pfefferminze (Mentha x piperita) | Die Pfefferminze ist die bekannteste Minzart. Durch ihren hohen Gehalt an Menthol und sehr intensiven Geschmack ist sie schon lange als Heilpflanze bekannt. |
Marrokkanische Minze, auch Krauseminze (Mentha spicata var. crispa) | Die Marrokkanische Minze stammt aus Afrika und wird dort besonders als Teepflanze verwendet. |
Erdbeerminze (Mentha species) | Die Erdbeerminze durftet, wie ihr Name bereits vermuten lässt, nach Erdbeere. Diese Art schmeckt nur leicht nach Minze und eignet sich aufgrund ihres kompakten Wuchses besonders gut als Balkonpflanze. |
Ananasminze (Mentha suaveolens ‘Variegata’) | Die Ananasminze gibt ein sehr feines Ananasaroma ab. Unter den Minzarten ist sie aufgrund ihrer weiß gefleckten Blätter ein richtiger Hingucker und eignet sich besonders gut für Tees. |
Grüne Minze (Mentha spicata) | Die Grüne Minze ist etwas süßer und milder im Geschmack als die Pfefferminze und wird häufig in der Produktion von Zahnpasta oder Kaugummis verwendet, kann allerdings auch wunderbar zu Tee aufgegossen werden. |
Schokominze (Mentha x piperita ‘Chocolate’) | Die Schokominze verströmt einen leichten Duft nach Minzschokolade und ist somit besonders als Topping von schokoladigen Desserts geeignet. |
Nanaminze (Mentha spicata var. crispa ‘Nane’) | Die Nanaminze (Mentha spicata var. crispa ‘Nane’), auch als Türkische Minze bekannt, wird gerne mit schwarzem Tee und Zucker getrunken. |
Mojito-Minze (Mentha species ‘Nemorosa’) | Die Mojito-Minze ist eine Sorte der Erdbeerminze und eignet sich, wie der Name bereits verrät, besonders gut für Cocktails und Longdrinks. |
Rossminze (Mentha longifolia) | Die Rossminze ist ein altes, wild wachsendes Kraut, welches besonders in Feucht- und Ufergebieten vorzufinden ist. |
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere interessante Minzarten und -sorten, zum Beispiel die Apfelminze (Mentha suaveolens), auch bekannt als Rundblättrige Minze (Mentha rotundifolia) oder die Orangenminze (Mentha piperita var. citrata).
Minze ist äußerst pflegeleicht und gedeiht am besten unter sonnigen bis halbschattigen Bedingungen. Generell kann man das Kraut im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank in der Wohnung anbauen. Allerdings hat Minze die Tendenz, sich stark zu verbreiten, weshalb es wichtig ist, den Standort sorgfältig zu wählen, um eine unkontrollierte Ausdehnung zu vermeiden. Am besten eignet sich die Pflanzung in Töpfen oder im Beet mit einer Wurzelsperre. Diese Maßnahmen helfen, das Wachstum der Minze zu kontrollieren und andere Pflanzen vor dem Überwuchern zu schützen. Vom Anbau im Hochbeet ist aufgrund des geringen Platzes eher abzuraten.
Minze kann im Haus vorgezogen oder alternativ direkt ins Freiland gesät werden.
Ab März kann für die Aussaat auf der Fensterbank oder im Gewächshaus zunächst eine Schale oder ein Topf mit einer Anzucht- und Kräutererde befüllt werden. Anschließend können Sie die feinen Samen mit etwas Sand mischen und gleichmäßig verteilen. Da Minze unter Lichteinstrahlung keimt, sollten die Samen nur leicht angedrückt, aber nicht bedeckt werden. Halten Sie das Substrat während der Keimung gleichmäßig feucht und achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden.
Das Gefäß wird anschließend mit Glas abgedeckt oder in ein Zimmergewächshaus gestellt, um eine konstante Feuchtigkeit zu gewährleisten. Der ideale Standort für das Gefäß ist ein halbschattiger Platz bei etwa 20 Grad. Es ist wichtig, die Abdeckung täglich sorgfältig zu lüften, um Schimmelbildung zu verhindern. Nach etwa 14 Tagen beginnen die Samen zu keimen. Sobald die Jungpflanzen groß genug sind, können sie pikiert und in größere Töpfe oder ins Freiland umgesetzt werden.
Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat im Freiland ist im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Ein sonniger bis halbschattiger Standort mit humosem, nährstoffreichem und feuchtem Boden ist optimal. Obwohl Minze relativ anpassungsfähig ist, bevorzugt sie einen lockeren und gut durchlässigen Untergrund. Die Samen werden bei der Direktsaat gleichmäßig auf die vorbereitete Fläche gestreut, leicht angedrückt und bewässert. Da das Saatgut jedoch sehr fein ist, empfiehlt sich eine Vorkultur im Topf oder einer Schale.
1. Minze im Garten pflanzen
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist von April bis Juni, wenn die Temperaturen mild sind. Beim Pflanzen im Beet sollte ein Abstand von etwa 25 Zentimetern zwischen den Pflanzen eingehalten werden, um ausreichend Platz für das Wachstum zu gewährleisten. Da Minze sich schnell ausbreiten kann, empfiehlt es sich, eine Wurzelsperre oder ein Pflanzgitter zu verwenden, um die Ausbreitung zu kontrollieren.
Ungeeignete Beetnachbarn für Minze sind Pflanzen wie Kamille, Basilikum und Petersilie, da sie sich gegenseitig im Wachstum behindern können. Gute Nachbarn hingegen sind Kohlarten wie Brokkoli und Blumenkohl, sowie Thymian, die wunderbar mit Minze harmonieren.
2. Minze im Topf pflanzen
Für die Pflanzung im Kübel ist es wichtig, ein ausreichend großes Gefäß mit mindestens 5 Litern Fassungsvermögen zu wählen. Auch ein Abzugsloch sollte vorhanden sein, um Staunässe zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus COMPO BIO GRANUPLANT® Drainage- und Pflanzgranulat verbessert den Wasserabfluss. Als Substrat eignet sich die COMPO SANA® Anzucht- und Kräutererde.
Richtig pflegen
Minze pflegen
Das richtige Gießen ist entscheidend für das gesunde Wachstum und die Aromatik der Minze. Das Kraut hat einen hohen Wasserbedarf und bevorzugt einen stets feuchten Boden. Dabei ist es wichtig, dass die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt ist, um Wurzelfäule durch Staunässe zu vermeiden. Überprüfen Sie während der heißen Sommermonate den Boden täglich auf ausreichende Feuchtigkeit und gießen Sie nach Bedarf – spätestens jedoch, wenn die oberste Erdschicht trocken erscheint oder die Pflanze ihre Blätter hängen lässt. Im Frühjahr und Herbst ist es oft ausreichend, seltener zu gießen, solange der Boden gründlich durchfeuchtet wird.
Tipp: Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, ist es sinnvoll, die Blätter beim Gießen möglichst trocken zu halten.
Minze im Beet ist zwar relativ pflegeleicht, profitiert jedoch von regelmäßigen Düngergaben.
Für Minze im Topf ist eine häufigere Düngung unbedingt notwendig, da die Nährstoffe im begrenzten Substrat schneller aufgebraucht sind. Ein Nährstoffmangel lässt sich dann häufig an gelb verfärbten Blättern und Stängeln feststellen. Spätestens dann sollten Sie unbedingt zu einem geeigneten Dünger greifen. Für ein intensives Aroma und gesunden Wuchs empfehlen wir Ihnen den COMPO BIO Kräuterdünger. Von März bis Oktober empfehlen wir eine wöchentliche Anwendung, in den Monaten November bis Februar genügt es, zwei Mal monatlich zu düngen.
Das Teilen der Minze ist eine bewährte Methode, um ältere Pflanzen zu verjüngen und neue Pflanzen zu gewinnen. Im Frühjahr oder Herbst wird die Pflanze vorsichtig aus dem Boden gehoben und der Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder einer Schaufel in mehrere Teile geteilt. Jeder Teil sollte ausreichend Wurzeln und Triebe haben, um gut anwachsen zu können. Die geteilten Pflanzen werden dann an ihrem neuen Standort eingepflanzt und gut angegossen.
Auch eine Vermehrung durch Ableger ist möglich: Minze bildet von Natur aus Ausläufer, die sich hervorragend zur Vermehrung eignen. Im Spätsommer oder Herbst werden die bewurzelten Ausläufer vorsichtig vom Hauptwurzelstock abgetrennt. Diese Ableger können direkt in Töpfe mit COMPO SANA® Anzucht- und Kräutererde oder an einen neuen Standort im Garten gepflanzt werden. Es ist wichtig, die Ableger gut zu wässern und in den ersten Wochen regelmäßig zu gießen, um das Anwachsen zu fördern.
In den Sommermonaten kann auch eine Vermehrung durch Stecklinge erfolgen. Schneiden Sie dafür etwa zehn Zentimeter lange Triebspritzen direkt unter einem Blattpaar mit einem scharfen Messer ab und setzen diese anschließend in ein Glas mit Wasser. Sobald sie Wurzeln bilden, können die Stecklinge in COMPO SANA® Anzucht- und Kräutererde gesetzt werden.
Für eine prächtige Entwicklung sollte regelmäßig ein Pflegeschnitt vorgenommen werden. Im Frühjahr, etwa Mitte März, werden alle überwinterten Triebe bis auf wenige Zentimeter zurückgeschnitten, um Platz für neues Wachstum zu schaffen.
Während der Wachstumsperiode, von April bis September, können im Zuge der Ernte immer wieder einzelne Triebe geschnitten werden. Dies hält die Pflanze gleichzeitig in Form und regt das Wachstum neuer Triebe an.
Nach der Blüte, im Spätsommer, können kranke und schwache Triebe herausgeschnitten werden, um die Pflanze auf den Winter vorzubereiten.
Die meisten Minzarten sind bemerkenswert winterhart und können Temperaturen von bis zu -15 Grad Celsius problemlos überstehen. Diese Robustheit verdanken sie ihrer Fähigkeit, im Herbst einzuziehen: Die oberirdischen Teile der Pflanze sterben ab, während die unterirdischen Rhizome im Boden verbleiben und so vor Frost geschützt sind. Im Frühjahr treiben die Rhizome dann wieder aus und die Minze beginnt erneut zu wachsen.
Arten wie die Marokkanische Minze, die Erdbeerminze und die Ananasminze sind etwas empfindlicher gegenüber Frost und freuen sich über eine Mulchschicht aus COMPO BIO Gartenfaser torffrei oder einen geschützten Standort nahe einer Hauswand.
Sie können Minze von Frühjahr bis Herbst ernten. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist kurz vor der Blüte, da die Blätter dann den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen und somit das intensivste Aroma haben. Dies ist in der Regel im Juni oder Juli der Fall. Alternativ kann der sich entwickelnde Blütenstand früh genug herausgeschnitten werden, sodass die Pflanze keine Kraft für die Blütenbildung aufwenden muss.
Um die Minze zu ernten, schneidet man die Triebe etwa auf die Hälfte ihrer Länge zurück. Dabei sollte man darauf achten, dass mindestens ein Blattpaar am Stängel verbleibt, damit die Pflanze weiterwachsen kann. Verwenden Sie eine scharfe und saubere Gartenschere, um die Triebe zu schneiden, und ernten Sie am besten an einem trockenen, sonnigen Tag am späten Vormittag. Zu dieser Zeit sind die ätherischen Öle in den Blättern am konzentriertesten. Achten Sie darauf, nicht alle Triebe auf einmal zu ernten, sondern immer nur einen Teil der Pflanze. So kann sie sich regenerieren und weiterhin neue Triebe bilden.
Sie haben so viel Minze geerntet, dass sich nicht alles auf einmal verwenden können? Um Minze haltbar zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dabei bietet sich unter anderem das Einfrieren oder das Trocknen an.
Minze einfrieren: Waschen Sie die geernteten Minztriebe vorsichtig ab und tupfen Sie diese anschließend trocken. Man kann die Blätter entweder ganz oder kleingehackt mit Wasser aufgefüllt in einer Eiswürfelform einfrieren, oder aber direkt ganze Triebe mit Blättern einfrieren. Im Gefrierschrank ist die Minze ungefähr ein Jahr lang haltbar. So haben Sie jederzeit Minze zur Verfügung und können Sie in verschiedenen Gerichten und Getränken verwenden.
Minze trocknen: Um die Minze zu trocken, sollten Sie zuerst kranke oder gelbe Blätter entfernen. Nachfolgend können Sie die einzelnen Triebe, wenn möglich ohne Wasser, säubern. Wir empfehlen, die Blätter einzeln zu trocknen, da ganze Triebe zum Trocknen deutlich mehr Zeit benötigen. Im Backofen geht es besonders schnell: Legen Sie dafür die Blätter auf einem Backblech aus, ohne dass diese überlappen. Nun schieben Sie das Blech für ungefähr 30 Minuten bei 30 bis 40 Grad in den Backofen. Die Ofentür sollte zur Feuchtigkeitsentweichung einige Zentimeter weit geöffnet bleiben. Sobald die Blätter vollkommen getrocknet sind, kann man sie aus dem Ofen holen. Alternativ kann Minze auch im Dörrautomaten oder an der Luft in einem warmen Raum getrocknet werden.
Sobald die Blätter ausgekühlt sind, sollten sie dunkel und luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. Die Blätter können dann bei Bedarf direkt vor der Zubereitung zerrieben werden. So behalten sie ihr Aroma am besten bei.
Minze ist relativ robust, kann jedoch von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten Krankheiten gehören Minzrost, Wurzelfäule und Echter Mehltau. Minzrost äußert sich durch rostbraune Flecken auf den Blättern und verkümmerte Triebe, besonders bei feuchtem Wetter. Echter Mehltau zeigt sich durch grauweiße Beläge auf den Blättern. Im Falle von Echtem Mehltau und Minzrost können die kranken Triebe einfach herausgeschnitten und entsorgt werden.
Zu den häufigen Schädlingen gehören Blattläuse, Spinnmilben und Thripse. Thripse, auch Fransenflügler oder Blasenfüße genannt, sind etwa ein bis drei Millimeter lang und saugen den Pflanzensaft aus den Blättern, was zu silbrig-weißen Verfärbungen führt. Ein starker Befall kann die Pflanze erheblich schwächen. Zur Bekämpfung dieser lästigen Quälgeister empfehlen wir die COMPO BIO Blausticker.
Minze ist nicht nur ein vielseitiges Gewürz, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. In der Küche wird sie häufig verwendet, um Speisen und Getränke zu verfeinern. Frische Minzblätter eignen sich hervorragend für Salate, Desserts, Minztees und Cocktails. Besonders beliebt ist Minze in der mediterranen und asiatischen Küche, wo das Küchenkraut den Gerichten eine frische, aromatische Note verleiht.
Die heilende Wirkung der Minze beruht auf den enthaltenen ätherischen Ölen wie Menthol, die eine kühlende und schmerzlindernde Wirkung haben sollen. Diese Eigenschaften machen Minze zu einem beliebten Mittel bei Erkältungen, Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden. Ein Tee aus frischen oder getrockneten Minzblättern kann bei Magenkrämpfen, Übelkeit und Blähungen Linderung verschaffen. Zudem wirkt Minze entzündungshemmend und krampflösend, was sie auch bei rheumatischen Beschwerden und Muskelverspannungen nützlich macht.
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