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Steckbrief

Bärlauch

Bärlauch
Allium ursinum

Bedürfnisse

Gießen:
wenig
Licht:
Halbschatten
Pflegeaufwand:
gering

Erntezeit

Eigenschaften

Einsatzbereich:
Beet
Wuchshöhe:
15-30 cm
Blütefarbe:
Weiß

Richtig pflanzen

Bärlauch pflanzen

Der richtige Standort für Bärlauch im Garten

In der Natur findet man Bärlauch auf feuchten Waldböden unter Bäumen und Sträuchern oder an den Rändern von Bachläufen. Damit ist das Wildgemüse der perfekte Kandidat für schattige, kühle Plätzchen im Garten, an denen sonst kaum etwas wachsen will. Die dunkle Ecke ganz hinten an der Gartenmauer oder karge Stellen unter Ziergehölzen und Laubbäumen – wenn Sie so etwas in Ihrem Garten haben, eignet sich Bärlauch perfekt, um diese Stellen zu bepflanzen. Doch auch im Kübel auf einem halbschattigen Balkon oder einer Terrasse lässt sich Bärlauch problemlos anbauen. Besonders bei der Pflanzung im Kübel sollten Sie jedoch darauf achten, dass es am Standort nicht zu heiß wird. Gegen etwas Sonne hat Bärlauch nichts einzuwenden, ist es aber dauerhaft warm, braucht die Pflanze zum Überleben sehr viel Wasser und entsprechend mehr Aufmerksamkeit in der Pflege.

Als Ganzjahresbepflanzung ist Bärlauch leider nicht geeignet: Ab Juni werden seine Blätter allmählich braun, bis sich die Pflanze schließlich ganz in den Boden zurückzieht. Es lohnt sich also, noch ein paar schattenliebende Bodendecker dazu zu pflanzen, die auch nach dem Verblühen des Bärlauchs für Farbe im Beet sorgen.

Bärlauch im Garten pflanzen: Boden vorbereiten

Am wohlsten fühlt sich Bärlauch natürlich auf Böden, die so ähnlich sind wie die an seinem Naturstandort im Wald. Locker und gleichmäßig feucht sollte es daher sein, am besten mit einer dicken, nährstoffreichen Humusschicht. Doch allzu wählerisch ist Bärlauch zum Glück nicht und kommt deshalb mit fast jedem Gartenboden zurecht. Nur wenn der Untergrund relativ schwer oder besonders sandig ist, tut sich die Pflanze mit dem Wachstum schwer. Sandige Böden können Sie eventuell mit Gärtnerkompost und hochwertiger Pflanzerde verbessern. Tonlehmböden müssen mit reichlich Sand aufgelockert werden, damit sie durchlässiger werden. Außerdem sollte beispielsweise Bimsgranulat für eine bessere Drainage ins Pflanzloch gegeben werden.

Bärlauch im Garten pflanzen - Methode & Zeitpunkt

Die Anzucht von Bärlauchpflänzchen aus Saatgut möchten wir Ihnen nicht empfehlen, denn die Pflanzen keimen nur schwer und wachsen am Anfang sehr langsam. Halten Sie im Frühjahr lieber nach vorgezogenen Pflänzchen aus der Gärtnerei Ausschau. Die wachsen meist sehr zuverlässig an und da sich Bärlauch ohnehin selbstständig ausbreitet, müssen Sie nur wenig Bärlauch pflanzen und haben trotzdem nach einigen Jahren einen dichten Bärlauch-Teppich in Ihrem Garten. Ein Pflanzabstand von circa 15 Zentimeter sollte im besten Fall eingehalten werden.

Auch wenn Bärlauch im Garten später komplett winterhart ist, sind die im Frühling gekauften Pflanzen bei angenehmen Temperaturen im Gewächshaus vorgezogen worden. Mit der Pflanzung unter freiem Himmel sollten Sie deshalb so lange warten, bis keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Das ist in unseren Breitengraden in der Regel ab Mitte Mai der Fall. Wurden die Bärlauchpflänzchen schon vorher gekauft, empfehlen wir Ihnen, diese noch für einige Wochen in ihren Töpfen zu belassen und an einem geschützten Platz im Garten aufzustellen. So können Sie sie notfalls reinholen, wenn es nachts noch einmal friert.

Sie kennen jemanden, der Bärlauch im Garten hat? Dann warten Sie am besten bis zum Ende der Blütezeit im Juni und lassen sich einfach einen Teil des Zwiebelhorstes abteilen. Diesen pflanzen Sie noch am selben Tag wieder bei sich im Garten ein. Auch mit der Pflanzung von einzelnen Bärlauch-Zwiebeln kann der Anbau im eigenen Garten beginnen. Jedoch trocknen die Zwiebeln sehr schnell aus und keimen dann nicht mehr. Deshalb sollten Sie unbedingt darauf achten, nur ganz frische Knollen zu pflanzen. Die Pflanztiefe für Bärlauch-Zwiebeln beträgt etwa zehn Zentimeter, der Abstand sollte 15 Zentimeter nicht unterschreiten. Der optimale Zeitpunkt, um Bärlauch durch die Pflanzung von Zwiebeln im Garten anzusiedeln ist – wie bei den meisten Zwiebelpflanzen –  zwischen September oder Oktober. So steht den Zwiebeln in den ersten Monaten nach der Pflanzung ausreichend Wasser zur Verfügung und sie haben bis zum Austrieb im Folgejahr genug Zeit, um Wurzeln zu bilden.

Bärlauch im Kübel pflanzen

Sie können Bärlauch auch im Topf anbauen. Dabei eignet sich das Kraut optimal für die Unterpflanzung von Obstbäumchen oder anderen mehrjährigen Gehölzen. Achten Sie einfach auf einen ausreichend großen Kübel, damit alle Pflanzen genügend Platz für Ihr Wurzelwerk haben.

Außerdem sollte der Kübel ausreichend große Abflusslöcher haben, die nicht verstopfen können. Dazu können Sie bereits bei der Bepflanzung ein nachhaltiges Bimsgranulat auf dem Topfboden verteilen. Als Substrat ist eine hochwertige Kräutererde ideal.

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Pflanzen Sie Bärlauch nicht neben Maiglöckchen oder Herbstzeitlose ins Beet, denn diese sind hochgiftig, sehen dem Bärlauch aber zum Verwechseln ähnlich. Verlassen Sie sich bei der Ernte am besten auf Ihre Nase, denn nur Bärlauch Blätter duften nach Knoblauch.

Richtig pflegen

Bärlauch pflegen

Wie viel Wasser braucht Bärlauch?

Wurde Bärlauch, seinen Vorlieben entsprechend, an einen schattigen Ort zwischen ein paar Gehölze gepflanzt, brauchen Sie in puncto Bewässerung nicht viel beachten. Nur in längeren Trockenphasen im Sommer kann es notwendig werden, die Knollen hin und wieder mit zusätzlichem Wasser zu versorgen. Anders sieht es aus, wenn Bärlauch ein wenig sonniger steht oder in einen Kübel gepflanzt wurden. Zu viel Sonne ist die Waldpflanze nicht gewohnt. Unter diesen Bedingungen wächst sie daher nur zögerlich und entwickelt ein unangenehm scharfes Aroma. Besonders wenn Sie die Blätter später ernten möchten, sollten Sie also darauf achten, dass die Knollen über die Sommermonate niemals austrocknen und den Kübel möglichst schattig stellen. Um Wasser zu sparen, können Sie die Erde über den Ziebelhorsten in den Sommermonaten einfach mit einer dünnen Mulchschicht bedecken. Das schützt vor Verdunstung und sogt zusätzlich für frischen Humus im Boden.

Muss man Bärlauch düngen?

Die regelmäßige Düngung ist - insbesondere bei einer Topfkultur - unerlässlich, sonst findet das Wildgemüse im begrenzten Erdreich des Topfes nach einigen Monaten nicht mehr alle Nährstoffe, die es für die Ausbildung eines guten Aromas benötigt. Hierfür können Sie einmalig einen organischen Langzeitdünger in den Boden einarbeiten oder regelmäßig während der Wachstumsphase zu einem milden Flüssigdünger für Kräuter greifen.

Kann man Bärlauch teilen und vermehren?

Ihnen wird der Bärlauch-Teppich allmählich zu groß oder Sie möchten die Pflanze mit Nachbarn und Freund:innen teilen? Der beste Zeitpunkt zum Ausgraben und Teilen von Bärlauch ist im Juni, sobald sich das Laub gelb verfärbt. Dann müssen die Zwiebeln keine Blüten und Blätter mehr versorgen – was sie viel Energie kostet – und werden nach dem Umpflanzen genug Kraft haben, um neue Wurzeln zu bilden. In den ersten Wochen nach dem Verpflanzen sollten Sie den Bärlauch immer mal wieder gießen, bis er neue Wurzeln bilden konnte, mit denen er sich selbst ausreichend versorgen kann.

Ausbreitung verhindern: Bärlauch schneiden

Gefallen dem Bärlauch Standort und Boden, ist es wahrscheinlich, dass er sich über die Jahre großzügiger in Ihren Beeten ausbreiten wird, als es Ihnen lieb ist. Um dies zu verhindern, können Sie Wurzelsperren in den Boden eingraben, bevor der Bärlauch gepflanzt wird.
Nachdem das Wildgemüse einige Jahre Zeit hatte, sich an seinem Standort anzusiedeln, beginnt es jedoch damit, sich über die Produktion von Samen selbst auszusäen. Dagegen helfen auch keine Wurzelsperren oder Beet-Umrandungen. Wenn Sie also nicht möchten, dass sich der Bärlauch in Ihrem Garten ausbreitet, sollten Sie die Pflanze nach der Blüte im Juni zurückschneiden, damit es erst gar nicht zu einer Samenbildung kommen kann.

Bärlauch überwintern

Im Beet ist Bärlauch komplett winterhart, friert jedoch der Kübel mit der nassen Erde im Winter komplett durch, können die Zwiebeln im Kübel Schaden nehmen. Vermeiden Sie während der kalten Jahreszeit deshalb allzu viel Nässe und platzieren Sie den Bärlauch im Topf besser unter einem Vordach. Zum Schutz vor sehr niedrigen Temperaturen können Sie den Kübel nah an die Hauswand stellen und ihn mit etwas Jute oder einem Vlies umwickeln. Auch eine mit Laub gefüllte Holzkiste, in die Sie den Topf-Bärlauch stellen, bietet einen guten Frostschutz.

Bärlauch ernten

Mit der Bärlauch-Ernte ist es wie mit vielen Gartenkräutern: Bis zur Blüte schmecken die Blätter am aromatischsten, anschließend werden sie zunehmend fad und eignen sich kaum noch zum Würzen. Ein guter Zeitraum für die Ernte von Bärlauch ist daher – je nach Witterung – von März und April. Um die Pflanze nicht zu sehr zu schwächen, erntet man pro Austrieb immer nur etwa ein bis zwei Blätter ab. Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollten Sie Ihre Bärlauchpflänzchen am besten noch ganz in Ruhe lassen und nichts davon abschneiden.
Doch nicht nur die Blätter des Bärlauchs sind essbar, sondern auch die Blüten. Wenn also die Blätter nach Einsetzen der Blüte fad werden, können Sie von den Blüten und später sogar den grünen Samen der Pflanze probieren. Jedoch schmecken Blüten und Blätter noch einmal deutlich intensiver als die Samen, die wegen ihres Aromas auch nicht unbedingt jedermanns Sache sind.

Bärlauch Ernte

Bärlauch lagern und in der Küche verarbeiten

Einmal geerntet sind die Blätter des Bärlauchs nur sehr kurz haltbar. Ernten Sie deshalb nur so viel, wie Sie auch verarbeiten können. Da die Blätter immer nur wenige Wochen im Jahr geerntet werden kann, lohnt es sich, Bärlauch haltbar zu machen. Das klappt zum Beispiel, indem Sie die Blätter trocknen - zum Beispiel mithilfe eines Dörrautomats oder Backofens - und anschließend zu kleinen Flocken zerreiben. Diese können Sie dann in blickdichte Papiertütchen packen, die Sie in luftdichten Gläsern oder Dosen aufbewahren. Allerdings eignet sich diese Methode nur für Bärlauch-Fans, die es nicht ganz so scharf mögen. Wenn Sie das volle Aroma der Bärlauchblätter erhalten möchten, ist Einfrieren die bessere Methode. Fein gehackt und in Gefrierbeutel verpackt, können Sie das ganze Jahr über frischen Bärlauch in der Küche verarbeiten. Auch zu Bärlauchöl, Bärlauchsalz oder einem leckeren Bärlauchpesto verarbeitet, können Sie die Blättchen haltbar machen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren!

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